Ja, es geht wieder los! Zwar konnte die Sommerpause einigermaßen kurzweilig auch ohne Fußball überbrückt werden aber irgendetwas fehlt halt doch und wenn im DSF abends komische Dart Turniere live gezeigt werden, kann etwas nicht stimmen.

Aber dieser Unfug hat ja gottlob langsam ein Ende, denn nach und nach fängt der Ball wieder an, in den europäischen Ligen zu rollen.
In der Schweiz rollt er sogar schon den zweiten Spieltag der Saison 2005 / 06 und da der Jan beabsichtigte, das Wochenende runter in seine studentische Exilheimat zu fahren, um ein paar Sachen zu holen, heftete ich mich natürlich an seine Fersen und begleitete ihn in der Absicht, das ganze Projekt übers Wochenende hinaus zu verlängern und mit einem Abstecher ins schweizer Nachbarland abzurunden.

Los ging es am frühen Samstag mit kleinem Knick über Dortmund, wo er sich in einem coolen Triathlon Shop ein paar nützliche Dinge für die kommenden Schwimmen- Radfahren- Laufen Quälereien kaufte.
Hier alles erledigt führte uns der Weg zielstrebig und ohne Probleme Richtung schweizer Grenze, wo man den Grenzübergang Rheinfelden problemlos überquerte.
Da Geld immer knapp ist und folglich gespart werden muss, verzichteten wir natürlich im vornherein auf den Kauf einer Vignette und schlugen uns die restlichen ca. 60 Km bis Aarau über Landstraßen durch.
Kultige Strecke über viele verschlafene Dörfer, in denen das Leben noch in Ordnung zu sein scheint. Lediglich einige Einheimische und Kühe beäugten uns fragend.
Wenn man also eine Strecke von 60 Km nahezu komplett in weiten Schlangenlinien zurücklegen muss, verwundert es nicht, dass mal locker 90 Minuten ins Bergland ziehen.
Sollte und aber nicht stören denn auch so hatten wir massig Zeit und ereichten runde zwei Stunden vor Anpfiff das kleine Städtchen. Hier war noch nicht wirklich viel los und so steuerten wir als erstes eine Art Biergarten direkt am Stadion an, spülten ein edles Pils hinunter.
Man unterhielt sich zudem mit einigen Einheimischen ehe es uns gut eine Stunde vor Spielbeginn ins Stadioninnere zog.

Bei dem Stadion Brügglifeld handelt es sich um ein reines Fußballstadion welches zwei nebeneinander liegende Tribünen auf der Geraden vorzuweisen hat und im weiteren Bereich betonierte Stehränge besitzt. Lediglich der Gästebereich, der rund dreiviertel der Hintertorseite ausmacht, ist durch einen Zaun vom Spielfeld und übrigen Stadionbereich getrennt, ansonsten hat man uneingeschränkte Sicht auf den Rasen.

War aber auch wohl nicht immer so denn auf der FC Aarau Page heißt es hierzu: "Im Jahr 2003 wurde der über einige Jahre bestehende Sicherheitszaun entlang der Stehrampen von den FCA-Fans kostenlos abmontiert. Etwa gleichzeitig entstand erstmals ein vom übrigen Stadion abgetrennter Auswärtssektor."
Hehe, wie jetzt????? Eigentlich also ein ganz cooler Ground und trotzdem liegen bereits auch hier Pläne für den Bau einer Multifunktionsarena in irgendwelchen Schubladen. Bleibt wohl abzuwarten, wie diesbezüglich abgestimmt wird.
Die Zeit bis es nun endlich losging verbrachten wir damit, zu beobachten, wie sich das Stadion mit offiziellen 4.100 Zuschauern gut füllte und mit der Frage, wo um himmels Willen die restlichen 5.100 hin gesollt hätten, da das Fassungsvermögen im Informer mit 9.200 angegeben ist.
Egal, Gäste aus der Ostschweiz waren so ca.400 anwesend, die ihren Bereich auch gut füllten und mit einigen schönen Zaunfahnen ebenso gut beflaggten.
Zu Spielbeginn zeigten sie eine kleinere Blockfahne mit Vereinsnamen, wobei mir zwei Ultras der Gäste bereits hier erläuterten, was zur zweiten Halbzeit geplant sei und mit denen man auch sonst etwas laberte. Ganz nette Jungs; nix mit Hopper umboxen oder Taschen kontrollieren.........
Die aktiven Fans der Heimmannschaft (etwa 30) haben ihren Standpunkt in der Mitte der Gegengeraden und hatten einige Doppelhalter und Fahnen dabei, zudem teilen sich zwei Einpeitscher ein kleines Podest. Support war dennoch nicht grade der Knaller, da hat man auch von vergleichbar großen Gruppen schon besseres gesehen (siehe Meppen J ).
Vielleicht lag es aber auch am schlechten Spiel ihrer Mannschaft, die hier nicht viel gegen zusetzen hatte und gleichmal mit zwei Niederlagen in die neue Saison startet.
Auf St. Gallen Seite hingegen gabs sehr ansehnlichen und durchgängigen Support zu bestaunen, was u.a durch eine schöne Pyroshow zu Beginn von Hälfte Zwei und einer feinen Rauchsäule untermalt wurde.
Wie bereits erwähnt schaukelte St. Gallen das Spiel locker nach Hause und die Mitgereisten machten bis zum Abpfiff ordentlich Party. Guter und überzeugender Auftritt der Jungs und Mädels.
Für uns hieß es nun wieder den gut 2stündigen Heimweg gen Biberach anzutreten, der aber wundersamer weise auf über drei Stunden anwuchs, da die Damen vom Zoll wohl extreme Langeweile hatten und uns erstmal "rechts ran" fahren ließen, dämliche Fragen stellten und ellenlange dafür brauchten unser KFZ akribisch bis auf den letzten Winkel zu durchwühlen.
Was denken die denn, was die hier finden????
Ich mein, ich hätte auch kein Bock drauf, mich Samstag nachts an einen abgefuckten schweizer Grenzübergang zu stellen um Autos zu kontrollieren, aber so was.......??!??
Naja, gefunden haben sie natürlich nix und irgendwann gings weiter Richtung Nachtquartier, wo noch bei Pizza und Bier eine ältere Reportage über Dortmunder Assihools geschaut wurde, ehe es irgendwann hieß:
Gute Nacht und Augen zu!