RSC Anderlecht – K. Lierse SK 4:1
27.12.2012
Jupiler League
Stade Constant Vanden Stock
Zuschauer: 25.000 (ca. 300 Gäste)
Einen hab ich noch,
bevor auch 2012 schon wieder zu Ende ist. Die Belgier waren so freundlich zwischen
den Feiertagen einen Spieltag anzusetzen und so kam am heutigen Donnerstag der
Heimauftritt des aktuellen belgischen Meisters ganz gut gelegen. Der Jan war
ebenfalls schnell überzeugt und das, obwohl man ein bisschen auf gut Glück
losfuhr. Die Homepage des Vereins meldete ausverkauft und auch sonstige Mittel
und Wege wollten nicht so recht greifen.
Ach komm, wird schon
irgendwie klappen. Somit sah man fast 2,5 Stunden vor Anstoß bei Wind und
fiesem Nieselregen zwei Emsländer rund ums Stade Constant Vanden Stock streunen
oder wahlweise auf der Geschäftsstelle rumnerven. Vorerst ohne Erfolg, man
bekam lediglich die "Ausverkauft-Meldung" nochmals bestätigt.
Der Meister und aktuelle
Tabellenführer zieht aktuell ganz gut die Zuschauer ins Stadion und daher
meldet man auch regelmäßig im Ligabetrieb „sold out“.
Selbst heute, da der
Underdog (Tabellenvorletzter) aus Lier zu Gast ist; also alles andere als ein
Spitzenspiel.
Als man bis eine Stunde vor Beginn immer noch recht erfolglos die Straßen rund
ums Stadion hoch und runter lief, musste man nun offensiver werden, sich
aufteilen und vermehrt Leute nach zufällig übrigen Tickets ansprechen. Wenig beruhigend
dabei, dass nun auch mehr und mehr Einheimische nach Karren suchten, auch hier
und da mal weitere deutsche Hopper gesichtet werden konnten, es aber auf der
anderen Seite keinen erkennbaren Schwarzmarkt gab. Während man so rumschlich,
traf man noch auf die Crew um Weener Manni, Vossi und Gerrit, die ebenfalls mit
ner Bullibesatzung hier waren und sich Tickets im Vorverkauf gesichert hatten.
Wenig später hatten wir dann aber auch Erfolg bzw. ergatterte der Jan bei einem
Typen rund ne halbe Stunde vor Spielbeginn zwei Tickets für je 25 Euro, also
knapp über Originalpreis. Auf diesen Erfolg erstmal eine Frites met Sauce en
een Frikandel gegönnt und anschließend rein in die Spielstätte.
Stadion soweit ganz
cool, sieht man mal von dem vielen Lila ab, was ja nicht grad zu unsereiner Lieblingsfarben
zählt. Ansonsten durchgängig zwei überdachte Ränge, die nochmals durch eine
Glasfront voneinander getrennt sind, hinter der irgendwelche Yuppies den Kaviar
naschen.
Ein wenig enttäuscht war ich hingegen von der Heimszene. Gut, dass ich nicht
viel erwarten kann, war mir klar, aber das die Fanszene eines Hauptstadtclubs,
der zudem Rekordmeister und wie gesagt Tabellenführer ist, dermaßen wenig
gebacken kriegt, ist einfach unfassbar schlecht. Teile der aktiven Fans stehen
seitlich von uns im Ober-sowie Unterrang, wobei gefühlt jede Partei eher sein
eigenes Süppchen kocht. Besonders negativ fällt dabei ein älterer Kerl auf, der
wie ein Geistergestörter auf eine große Trommel eindrischt. Ohne jegliches
Taktgefühl, dafür aber unglaublich laut.
Gegenüber, also auf der
anderen Hintertorseite pflegen nochmal ca. 40 Jungs und Mädels den
"ultraorientierten" Stil, wobei gesanglich aufgrund der Entfernung
kaum was ankommt und wenn doch, macht es der Trommelmann hier gleich akustisch
zunichte.
Insgesamt alles eine Mischung
aus britischem und leicht italienischen/französischen Stil und in der
Kombination natürlich völlig Gaga.
Ein wenig entschädigen konnte da das Spiel, in dem der Abstiegskandidat aus
Lier gar nicht wie ein solcher spielte, sondern recht offensiv agierte und
sogar ein, zwei Mal die Führung auf dem Fuß hatte. Anderlecht aber insgesamt
durch schnelles Kombinationsspiel gerade vor dem Tor dann einfach effizienter,
sodass das Ergebnis dann doch die Tabellensituation widerspiegelt. Trotzdem hoffe
ich, dass der Gegner die Klasse hält. Forza Lierse SK!!
Nach dem Spiel dann
geschwind zum Auto zurück; doch was hängt denn da für ein Papierfetzen am
Scheibenwischer und warum ist uns dieser Parkautomat hier nach Ankunft nicht
aufgefallen? Der muss doch ganz eindeutig im Nachhinein angebracht worden sein
und warum sollen wir jetzt 60 € zahlen? Dreckschweine!!!!
Ob dieser ungeplanten
Belastung der Reisekasse etwas angefressen den Heimweg angetreten, womit dann
gegen halb zwei nachts auch dieses letzte Spiel im Jahre 2012 seinen Abschluss
fand.