SV Blau-Gelb Berlin  - BSC Eintracht Südring 1:4

18.04.2015

Landesliga Staffel 2

Stadion Rennbahnstraße

Zuschauer: ca. 30

 

So unruhig die Nacht auch war, so sehr umfangreich war das Frühstück. Ganz in Ruhe wurden die für die Übernachtung gezahlten 33,- Euro wieder herausgefressen und irgendwann pappsatt der Rucksack geschultert, mehr oder minder ziellos durch Berlins Mitte geschlendert,  paar schöne Fotos geschossen und mehr oder minder sinnlos in Straßencafes gehockt. Ich mag diese Stadt, auch wenn hier definitiv einige gehörig was an der Waffel haben. Am schlimmsten natürlich diese ganzen Hipster-Typen, die sich selbst für ganz groß und Berlin für die geilste Stadt der Welt halten (was sie nun aber definitiv auch wieder nicht ist), oder auch überproportional viele Leute, die irgendwie Selbstgespräche führen oder einfach so rumschreien. Mir ist sowas suspekt.

Naja, irgendwann im östlichen Bereich - besser gesagt schon fast Stadtrand – angekommen mal rein in die gute Stube des SV Blau-Gelb Berlin. Die Bezeichnung "gute Stube" ist sicherlich etwas beschönigend, denn der Ground hier ist erwartungsgemäß eher unspektakulär, verfügt aber immerhin über einen achtstufigen Ausbau auf der Geraden. Neben mir wollen sich bei kühlem Frühjahrswetter ca. 30 weitere Gestalten diese hohe Fußballkunst ansehen, darunter ganz augenscheinlich mindestens ein weiterer " Hopper" (stereotypisch mit New Balance Schuhen, Rucksack und Kamera), der allerdings schon zur Halbzeit wieder verschwand. Wurde natürlich sofort von mir vermerkt und im Wiederholungsfall mit harten Sanktionen belegt.

Ich hingegen biss mich eisern und ehrenhaft auch durch die zweite Hälfte, in der das Gästeteam ähnlich wie in der ersten Hälfte seine Überlegenheit deutlich unter Beweis stellte und letztlich für ein klares Ergebnis sorgte. Der „Blau-Gelb Trainer“, der in der ersten Halbzeit noch ständig wirre Kommandos von der Seitenlinie brüllte und in einem Anflug cholerischer Unbeherrschtheit einen Gartenstuhl zerlegte, nahm es nun deutlich gelassener bzw. fand sich mit seinem Schicksal ab. Steffo, der mich kurz vor Abpfiff hier dankenswerterweise abholte und somit meine Mitfahrgelegenheit in die Heimat bedeutete, da er aufgrund eines Vorstellungstermins ebenfalls in Berlin weilte, schüttelte nur den Kopf über das hier dargebotene Ambiente; wird also in absehbarerer Zeit wohl kein „Hopper“, der sich gelegentlich in unteren Ligen tummelt. Prinzipiell wäre man zwar noch gerne einen weiteren Tag in der Hauptstadt geblieben, aber das Heimspiel des SVM am Folgetag geht dann nach Möglichkeit doch noch vor, auch wenn sich die Truppe mit einer 0:3 Heimniederlage gegen der Nachwuchs von Hannover 96 für meine Hingabe wenig erkenntlich zeigte.