Bohemian Dublin FC - Bray Wanderers 1:0
11.08.2005
Dalymount Park
Eircom League
Zuschauer: ca.1000

 


Sommerferienzeit 2005.
Viel Reiserei ist sicherlich nicht drin aber ein wenig Tapetenwechsel darfs bitteschön schon sein.
Man entschied sich also bereits vor einiger Zeit dazu zwei Länder zu bereisen, in welche ich eigentlich immer schon einmal wollte und erwischte bei Ryanair auch entsprechend preiswerte Flüge.
Somit stand also einem kleinen Trip über ein verlängertes Wochenende nichts mehr im Wege und am Donnerstag Morgen um 6h stand ich pünktlich beim Jan vor der Haustür, um zunächst den Weg zum Flughafen Weeze zurückzulegen und dort den Flieger zu besteigen.,

Nach recht ereignislosen Flug erreichte man dann auch das irische Shannon, wo man den Bus Richtung Dublin enterte, der einfach zehn Minuten eher als planmäßig losfuhr und im nah gelegenen Limerick noch einmal gegen einen etwas komfortableren getauscht wurde.
Ab jetzt hieß es gute 4 Stunden durch die irische Walachei zu brettern und dumm aus dem Fenster zu glotzen.
War aber egal, denn man hatte reichlich Lektüre an Bord, so zum Beispiel Manuel Andrack`s "Meine Saison mit dem FC", in dem er seine persönlichern Erlebnisse mit dem Kölner Club in der vergangenen Aufstiegssaison recht unterhaltsam schildert aber einen markanten Fehler macht.
So stammt Stürmer Thomas Bröker (jetzt Dynamo Dresden) natürlich nicht - wie irrtümlich angegeben- aus der Jugend der Kölner, sondern selbstverständlich aus der Jugend des SV Meppen!
Skandal!!!! Was erlaubt sich dieser Andrack???

Gut, nach einiger Zeit wurde dann also Dublin City Center erreicht und der kurze Fußweg zu unseren Jugendherberge zurückgelegt, wo es nach dem Einchecken kurz frisch machen hieß, ehe es direkt wieder auf die Suche nach einem geeigneten Bus ging, der uns zum Dalymount Park fahren sollte.
Ein unerwartet schwieriges Unterfangen, da die Busfahrer völlig unterschiedliche Auskünfte gaben und man somit über eine Stunde von Bus zu Bus und Straßenseite zu Straßenseite irrte, ehe man endlich das richtige Gefährt antraf.
Kaum losgefahren war die Fahrt auch schon wieder zu Ende und wir bemerkten etwas erstaunt, dass der Ground nur etwa zehn Busminuten vom Zentrum entfernt liegt.

Dabei kann man sicherlich froh darüber sein, dass der Dalymount Park über Flutlichtmasten verfügt, da es sonst nicht schwer ist, schlichtweg dran vorbei zu fahren.
Durch einen etwa vier Meter breiten Gang, der zwischen zwei Wohnhäusern hindurchführt, gelangt man zu den Kassen und den Eingängen an denen man sich durch ein schmales Drehkreuz quetschen muss, um ins Innere zu gelangen.

Vorher noch kurz die Biervorräte im Gebüsch versteckt und rein gings.
Der Ground an sich ist sehr alt und recht verrottet und daher geil!
"Vorzeigestück" ist sicherlich die Haupttribüne, die sich über die gesamte Gerade zieht.
Ansonsten gibt es auf der Hintertorseite einen Stehplatzbereich, der heute als Fahnenplatz der ca. 30 mitgereisten Wanderers Supporter diente, auf der gegenüberliegenden Seite einen halb überdachten Bereich, sowie eine halbe unüberdachte Sitzplatztribüne auf der Gegengerade.
Der Zuschauerzuspruch der Bohemians, kurz Bohs genannt, mit etwa 1.000 (Zahl ist grob geschätzt, da ich bis jetzt keine offizielle Zahl recherchieren konnte) natürlich bisschen arm aber es scheint, dass Fußball eben nicht die Nummer 1 in Irland ist.

Lieblingssport der Iren ist wohl eher Galic Football, eine Mischung aus Rugby und Fußball, was auch die zahlreichen Fahnen und Leute im Trikot des Dubliner Galic Teams in der ganzen Stadt zeigen!
Supporttechnisch brauchte man daher auch nicht viel erwarten, der Gästeanhang gab ein paar mal "Bray Wanderers" Rufe von sich und hatte zwei Schwenkfahnen im Gepäck.
Der aktive Teil der Heimfans umfasst ca. 80 Typen und befindet am linken Rand der Haupttribüne, wo man sich allerdings auch über weite Strecken schweigsam verhält.
Lediglich in der letzten viertel Stunde merkt man, was akustisch hier möglich wäre, denn jetzt werden die Gesänge auch mal lauter und etwas länger, was doch schon geil klingt.

Den Rückweg ins Zentrum legten wir dann gemütlich per pedes zurück und vernichteten dabei einige Biere ehe man noch in eines der unzähligen Pubs einkehrte, wo das landestypische Guinness verzehrt wurde, ehe es irgendwann Stellung beziehen im voll belegten gemischten zehner Schlafsaal hieß.
Bis auf eine waren alle Frauen mit Macker da, womit man sich eigentlich auch schlafen legen konnte!
Liebe Grüße an dieser Stelle noch nach Italien und jetzt ersteinmal gute Nacht!!!!