1. FC Heidenheim – SV Stuttgarter Kickers 2:1

04.08.2012

3. Liga

Albstadion (Voith Arena)

Zuschauer: 9.000 (ca. 1.000)

 

Auch diesen Sommer sollte es traditionell auf eine kleine Tour gehen. Diesmal ganz alleine, denn der Jan, üblicherweise mit dabei, ist seit einiger Zeit ,, in love" und weilt daher mit der Freundin im Urlaub und beiderseitige Zeitfenster ließen keine Alternativen zu. 

Aber deswegen zuhause bleiben? Ach nööö....

Eigentlich hatte ich vor, entweder irgendwie durch den Balkan zu touren - speziell nach Bosnien würd ich halt gern mal oder die baltischen Staaten reizen auch, aber spielplantechnisch war irgendwie nix Gescheites zusammenzubasteln und das Wiener Derby endlich mal zu besuchen, war halt auch sehr reizvoll.

Also wieder mal eher „Nahverkehr“ und  zum Auftakt in den eigenen Wagen geschwungen und gen Süddeutschland gegondelt. Das Städtchen Heidenheim an der Brenz (48.000 Einwohner) würde ja auch den meisten völlig unbekannt sein, gäbe es hier nicht den lokalen FC, der seit einiger Zeit sportlich recht erfolgreich kickt und sogar mittelfristig die 2. Bundesliga anpeilt.

Übrigens bekam dieser Kick nach kurzem Überlegen den Vorzug gegenüber Stuttgart II vs. Karlsruhe, was ja allein vom Namen her deutlich interessanter klingt,  aber nunja, in Stuttgart war ich schon, im Albstadion zu Heidenheim halt noch nicht und im Nachhinein hat man beim Derby auch wohl nicht viel verpasst.

Apropos Derby, auch der Kick hier hat diese Bezeichnung  verdient und zieht immerhin 9.000 Zuschauer (darunter etwa 1.000 blaue Stuttgarter) auf die Tribünen. Gar nicht so schlecht, wenn man es mit anderen Clubs dieser Liga vergleicht. Am Stadion also angekommen wurde für 10 Euro die Hintertortribüne ( 5 Euro ermäßigt) betreten.

Auf dieser befinden sich mittig auch die aktiven Fans des heimischen Clubs. Vielleicht so 60-80, angetrieben von einem sehr jungen Vorsänger (maximal 18 Jahre). Nahezu 90 Minuten Gesang, soweit ganz ordentlich. Gespannt war ich auch auf die Fanszene der Stuttgarter Kickers; wie es um diese so steht, war bislang völlig an mir vorbeigegangen.

Dabei hatte selbst der SV Meppen so einige Male mit diesem Verein die Säbel gekreuzt, aber selbst hatte man es nie nach Stuttgart- Degerloch geschafft. Auftritt war auf jeden Fall ok; Gästeblock fast vollständig gefüllt und hier und da mal ein Liedchen. Sind halt beides eher kleine Fanszenen, das muss man ja auch beachten.
War insgesamt ganz nett und nach dem Spiel weiter gen Bundesgrenze nach Passau. Komplett die rund 600 km bis Wien runterzuschrammeln war mir dann doch zu anstrengend, sodass ich dann in Passau mein Nachtquartier fand.

Der Gasthof hieß „Zur Triftsperre“ und war total cool.

Erstmal muss man ne schmale Straße durch eine Art Wald fahren und ist sich dabei gar nicht mehr sicher überhaupt noch richtig zu sein. Linker Hand schlängelt sich parallel ein recht breiter aber sehr flacher und glasklarer Fluss seinen Weg, indem ich zwei schwimmende nackte (!!) Rentner entdecke. Wo ist man hier gelandet, fragt man sich aber gut, irgendwo muss hier also menschliches Leben sein und siehe da; wenig später stehe ich auch vor dem gesuchten Gasthaus. Gelegen in einem wunderschönen Ambiente: der Schornstein qualmt, der Nebel hängt zwischen den Gipfeln der Tannen, alles ist wunderbar ruhig und es riecht nach geräuchertem Fisch. Dazu führt eine schmale lange Holzbrücke über den Fluss auf der ich kurz das Szenario auf mich wirken lassen. Naja, schwer zu beschreiben aber wirklich nett. Wäre ich irgendwie Wanderer oder sowas, müsste man hier sicherlich ein, zwei Tage verweilen. So hieß es aber irgendwann nach zwei Bier "Gute Nacht".