KSC Lokeren Oost-Vlaanderen – KV Kortrijk 1:2

21.12.2014

Pro League

Daknamstadion

Zuschauer: 8.021 (ca. 200 Gäste)

 

Und weiter ging es die nur 30 km nach Lokeren, ausgestattet mit einem üppigen Zeitpolster konnte es jetzt mal, wo sonst immer regelrecht gehetzt wird und kein Stau oder sonstige unerwartete Ereignisse dazwischen kommen dürfen, um beim nächsten Kick rechtzeitig da zu sein, wirklich entspannt angegangen werden.
So entspannt, dass wir zunächst hungrig in eine typisch belgische Frituur stürmten. In Gent gab es nur überteuertes Essen und zudem musste auch noch vorher eine Bezahlkarte erstanden werden, um überhaupt etwas kaufen zu können, was natürlich konsequent boykottiert wird.

Zugegeben, mein erster Besuch in einem Etablissement dieser Art, wusste ich dennoch in etwa, was auf mich zukommen würde. Dass die Portion Pommes dann aber sooo groß ist, überraschte. Eine ordentliche Kelle in die Plastikschale, dann satt Majo drauf und dann nochmal ne zweite Lage Pommes oben drauf, so dass alles rechts und links herunterfällt.

Dabei hatte ich nur "mittel" bestellt und dazu noch eine "Frikandel Special" in der Furcht, allein durch die Pommes nicht satt zu werden. Prall gefüllt nach diesem kulinarischen Experiment fuhren wir  dann zum Ground, wo es aber erst eine Stunde vor Anstoß um 20 Uhr Tickets zu kaufen gab. Also mal zurück ins Auto und dort im Warmen etwas Zeit abgesessen als plötzlich zwei Cops an die Scheibe klopfen und sich mal erkundigen wollen, was zum Teufel alleine 4 Autos mit deutschen Kennzeichen im Stadionumfeld stehen. Unsere erste Idee, etwas von einem geplanten 30 vs. 30 Belgien gegen Deutschland zu faseln, schnell beiseite geschoben, klärten wir die beiden Knechte mal über Groundhopping, Doppler und so weiter auf, ehe sie zufrieden und auch wohl beruhigt von dannen zogen. Wir dann aber auch wenig später die Eintrittskarten zu 12 Euro das Stück erstanden und rein in das schöne Oldschool-Stadion.

Vier unterschiedliche überdachte Tribünen, auf denen zumindest teilweise noch gestanden werden kann. So zum Beispiel im unteren Bereich der Gegentribüne, wo wir es uns bequem machten und die direkte Nähe zum Spielfeld recht schön fanden. So muss es sein und wegen solchen Dingen kann man auch gelegentlich mal ganz gut nach Belgien fahren.
Vom Spielverlauf her erinnerte übrigens vieles an den am Nachmittag gesehenen Kick. Zwar machten hier keine afrikanischen Spieler durch rüdes Benehmen auf sich aufmerksam, sondern auch hier stand es nach 17 Minuten bereits 1:1, wobei dann auch in einem generell munteren Spiel erstmal lange kein zweites Tor fiel bis

Kortrijk in der 85. Minute den Siegtreffer schoss. Die rund 200 Gäste waren begeistert, während auf Heimseite natürlich Enttäuschung pur herrschte, weil auch ihr Team das mit mehr Möglichkeiten und Einsatz war.

Die heimische aktive Fanszene ist derweil sehr überschaubar, findet sich hinterm Tor im unteren Rang ein, leistet sich aber dennoch den Luxus, in der zweiten Hälfte mit rund zwei Dutzend Jugendlicher in den Oberrang zu wechseln, um dort etwas zu singen oder wahlweise gegen die Gäste zu pöbeln, die sich am Rand selbiger Tribüne finden.
Nach Abpfiff ging es dann für uns auf den gut dreistündigen Heimweg, der ohne besondere Vorkommnisse bewerkstelligt wurde.
Das war dann also mein persönliches Fußballjahr 2014 von der Anzahl der Spiele her sicherlich ein Bereich über den sich jeder ernsthafte „Groundhopper“ totlacht, aber darum soll es mir zumindest überhaupt nicht gehen. Hauptsache der Spaß an der Sache ist vorhanden und das ist er definitiv. Highlights waren sicherlich die Derbys in Belgrad und Stockholm sowie der Kick in Bangkok als "Exot". Generell kann ich aber prinzipiell in jedem Spiel etwas Begeisterndes finden, auch wenn es in den Augen vieler anderer nur belanglose Dinge sind (zum Beispiel maßlos pöbelnde Sonnenbank-Dauergäste mit Vokuhila-Frisur beim FC Kray :-))).
Die Winterpause dürfte diesmal eher kurz ausfallen und zumindest in meinem Kopf schwirren für 2015 so einige interessante "Projekte". Warten wir mal ab, was auch wirklich daraus wird.
Bis dahin wünsche ich allen regelmäßigen Besuchern dieser Seite einen guten Start ins Jahr 2015, bleibt gesund und allzeit "Gut hopp!" :-))