St. Patrick`s Athletic Club - Derry City FC 1:1
12.08.2005
Richmond Park
Eircom League
Zuschauer: 1.300

 

 

Am nächsten Morgen erwachte man relativ gut ausgeschlafen und begab sich als erstes zum Frühstück, welches im Preis mit inbegriffen war aber leider auch nur aus einem kleinen, viel zu heißen Kaffee und einem ebenfalls kleinen aber schmackhaften Schokomuffin bestand.
Natürlich viel zu wenig, um den Magen tageskompatibel zu füllen, sodass kurze Zeit später noch zwei Sandwiches verspeist wurden, ehe eine kleine Sightseeing Tour durch Dublin City anstand.

Das Vorhaben den Richmond Park, Austragungsort des für heute Abend geplanten Spieles, vorab zu Fuß zu besuchen, blies man nach über einer halben Stunde Fußmarsch ab, da die Entfernung doch etwas weiter war, als vorher laut Stadtplan angenommen.

Sei`s drum, als nächstes wurde nun per Bahn das Stadion an der Landsdowne Road angesteuert, welches gleichzeitig das irische Nationalstadion ist.
Ziemlich geiler Ground, an dem die Bahngleise direkt hinter der Tribüne verlaufen.
Allerdings war es uns nicht vergönnt, einen Blick ins Stadioninnere zu werfen, da uns ein kleiner Bauarbeiter den Zutritt verwehrte und selbst wenn wir ihn bezwungen hätten, waren die Treppenaufgänge immer noch mit Gittern verschlossen. Schade!

So ging es dann entlang eines stickenden Flusses noch weiter Richtung Hafen, wo es aber außer eines schicken Kreuzfahrtschiffes auch nix dolles zu sehen gab und man sich allmählich wieder Richtung Zentrum begab.
Hier noch etwas beim goldenen M gestärkt und auf die Ankunft von Butti und dem Damerau gewartet. Eigentlich ne ganz lustige Geschichte, so erfuhr man nämlich vor einigen Wochen bei nem lockeren Testkickgelaber unseres SVM, dass man zufällig zur gleichen Zeit in Irland weilt. Sachen gibt's!

Ihr Bus kam dann auch mit fast einstündiger Verspätung an und man begrüßte die beiden leicht angeschlagenen Jungs, um sich sofort auf die Suche nach einer geeigneten Unterkunft zu machen.
Nach dem Abchecken einiger Bed and Breakfast Unterkünfte, die man allerdings als zu teuer empfand, ergab sich schließlich doch noch etwas geeignetes. Relativ preisgünstig aber dafür auch ein....... Zitat: "Rattenloch"!

Egal, denn jetzt wurde es höchste Zeit sich auf den Weg zum Richmond Park zu machen.
Der passende Bus wurde sogar fast auf Anhieb gefunden und dem Jan gelang es die Fahrtroute auf dem Stadtplan nachzuvollziehen.
So ließ sich erkennen, dass der Busfahrer sich auf etwa einen Kilometer dem Stadion nährte, um sich plötzlich wieder im zick zack Kurs durch ein Wohngebiet von selbigem zu entfernen.
Leicht irritiert blieb man trotzdem sitzen, denn auf die vorherige Frage "Are you going to Richmond Park?" gab es schließlich ein lupenreines "Yes" des Busdrivers zu hören.
Schließlich waren wir nach einiger Zeit nur noch die einzigen Passagiere im Bus, als der Fahrer anhielt und uns grinsend ein "The End" entgegen rief.

Verarschen, oder was?
Wo der Richmond Park jetzt eigentlich liegt wusste er nun plötzlich auch irgendwie nicht mehr so recht. Jetzt reichts!!! Taxi und rein! Einmal Richmond Park, bitte sehr!
Der Fahrer führte seinen Auftrag auch ordnungsgemäß aus und setzte uns nach kurzer Zeit genau vor den Stadiontoren ab.
Hier bevölkerten schon unerwartet viele Derry City Fans das anliegende Pub und wir zischten noch schnell unser Bier weg, ehe man sich ein Ticket für 8 Euro gönnte.
Unter den Rund 1.300 Zuschauern befanden sich gut 80 Anhänger der Gäste, die auch über weite Strecken des Spiels ordentlichen Support lieferten, wobei allerdings die mitgebrachte Trommel etwas nervte!
Einen Heimfanblock, so wie man ihn sich üblicherweise vorstellt, hat St. Patricks- immerhin 8maliger irischer Meister- nicht.
Auf der Gegengerade, die aus einigen betonierten Stehtraversen besteht, versammelt sich ein Großteil der Heimfans, wobei man sich allerdings recht ruhig verhielt und nur einige Male etwas Sangeskunst bot.
Das Spiel hingegen konnte man sich sogar gut ansehen, da das Tempo recht hoch war und von zahlreichen Tormöglichkeiten auf beiden Seiten geprägt wurde.

St. Patricks ging in der 34 Minute durch Stürmer Chris Armstrong in Führung, ehe sie sich kurz vor Abpfiff noch durch ein Eigentor den, durch die Derry Supporter lautstark gefeierten Ausgleich fingen, der sogar noch als schmeichelhaft angesehen werden kann, da Derry kurz vor Ende sogar noch einen Ball an die Latte setzte.
Nett anzusehender Kick also und zumindest in den letzten 15 Minuten passte auch die Stimmung!

Nach Abpfiff dann wieder in den Bus Richtung Zentrum gequetscht, um den Tag im Bezirk Temple Bar ausklingen zu lassen.
Coole Gegend hier, so reiht sich hier doch Pub an Pub und die Straßen sind voll mit Leuten.

Hier wurde dann noch gut Pubhopping betrieben, wobei ein Besuch im gleichnamigen Temple Bar Pub sicherlich ein Pflichtbesuch für jeden Dublin Touri darstellt.
Riesen Laden mit lauter betrunkenen Gästen und guter Musik. Sehr schön, nur der Bierpreis von rund 5 Euro pro Pint ist n bisschen uncool!
Der Butti und Damerau waren dann irgendwann von den Strapazen des Tages K.O. und sie verabschiedeten sich von uns, um ihr Nachtquartier aufzusuchen.
Jan und ich soffen noch bis zur Sperrstunde gegen 3 Uhr schön durch und torkelten dann irgendwann, durch den mittlerweile eingesetzten Regen, zurück zur Herberge, wo man sich dann auch wieder pennen legte.
Am nächsten Morgen hieß es dann aus dieser auszuchecken, wo übrigens ein Typ arbeitete, der Deutschland den Rücken gekehrt hatte, weil es dort einfach keine Arbeit mehr gab und Irland halt z.Zt. wirtschaftlich boomt wie Sau.
Das selbe hatte uns übrigens einen Tag vorher schon ne Uschi aus Berlin erzählt, die nun ebenfalls hier lebt und arbeitet.
Nach Internetcafe und Nahrungsaufnahme musste auch schon wieder der Bus gen Shannon Airport bestiegen werden, wobei mir die Rückfahrt diesmal bei weitem nicht so lange vorkam, wie es noch auf dem Hinweg der Fall war. Am Flughafen dachte ich kurz, die USA wären zwischenzeitlich auch in Irland einmarschiert ohne dass ich es gemerkt habe, denn hier tummelten sich rund 100 US- Marines in Wüstentarnkleidung!!!
Warum und wieso?? Keine Ahnung!
Dass der Durchschnittsami an sich nicht wirklich viel Ahnung vom Weltgeschehen außerhalb seines Landes hat, zeigte wieder einmal eindrucksvoll einer dieser Jungs, der den Vogel abschoss, als er Jan im Duty Free Shop fragte, was das € - Zeichen auf den Preisschildern zu bedeuten habe.....
Zudem war ein weiterer Soldat nicht in der Lage, ein Telefon selbstständig und sachgemäß zu bedienen..........

Ach ja, der Flug verlief dann auch problemlos.
Goodby Eire, welcome Sweden!!!!