Wenn ich eines an dieser Jahreszeit hasse, so sind es die Witterungsverhältnisse,
welche eine halbwegs vernünftige und zuverlässige Planung von Spielbesuchen
schier unmöglich machen.
Mussten bereits in den beiden Wochen zuvor geplante Gastbesuche meinerseits aus o.g. Gründen verschoben werden, so konnte heute nun endlich der erste Kick im WM-Jahr (wie ich diesen Begriff liebe) besucht werden.
Wen Platzverhältnisse wie beim Pokalspiel gegen Werder Bremen (gefrorener Boden, Eis und Schnee) nicht davon abhalten, zu spielen, den kann man auch dann getrost besuchen während sämtliche Spiele drumherum storniert werden.
So machte ich es mir im Zug Richtung Hamburg bequem, in welchem die Fahrt auch recht unspektakulär verlief bzw. ich auch keine Augen für seltsame Mitreisende hatte, da ich mir reichlich merkwürdigen Lernstoff für die Uni in den Kopf hämmern musste.
Schließlich in Hamburg angekommen hatte man eigentlich
noch genügend Zeit, die aber urplötzlich durch sinnloses Rumlaufen
am Bahnhof, Kiez und Stadion doch sehr knapp wurde und mir zu allem Überfluss
aufgrund ausverkauften Kartenkontingentes der ursprünglich geplante Besuch
im Gästesektor verwehrt blieb, sodass nur die Tribüne als Alternative
blieb.
Diese Tatsache war aber nicht wirklich schlimm, denn so hatte ich Sicht auf
beide Fangruppen. Naja, eigentlich musste man heute von drei Fangruppen sprechen,
denn neben den Hausherren und den ostfriesischen Gästen hatten sich auch
einige hundert Mitglieder des Celtic Supporters Club eingefunden, die ihren
Standort ebenfalls auf der Südtribüne, lediglich getrennt durch einen
kleinen Puffer, neben den Gästen bezogen. Wie viele davon jedoch tatsächlicher
schottischer Herkunft waren, weiß ich nun wirklich nicht.
So denn, die rund 1000 Gäste zeigten zum Einlaufen der
beiden Teams kleine blaue Plastikfähnchen und verzierten dieses mit etwas
Pyroeinsatz, während die Gastgeber ihren Lieblingen kurz und knapp mit
drei Worten für den bisherigen erfolgreichen Saisonverlauf (Einzug ins
DFB Pokalhalbfinale und Hoffnungen auf Aufstieg) dankten.
Und dann gings auch schon los.... Die folgenden neunzig Minuten gestalteten
sich sehr, sehr kurzweilig und den gut 19.000 Zuschauern wurde eigentlich alles
geboten, was man sich so wünscht.
Flottes Spiel beider Mannschaften, Emden egalisierte zweimal den Rückstand,
rote Karte für Kickers und Elfmeter für Pauli führten schlussendlich
zum etwas schmeichelhaften Endergebnis.
Auch die Halbzeitpause war nicht ganz so langweilig wie eigentlich üblich,
denn Ultra` Sankt Pauli bot Unterhaltung in Form von Spruchbändern, die
sich Contra Präsi Litmann und Modertor Beckmann, sowie pro Celtic und von
Stadionverbot Ausgeschlossenen richteten.
Nach Anpfiff zur zweiten Hälfte (und unmittelbar nach
Führungstreffer für St. Pauli) nebelten die Emder das Spielfeld erneut
schön ein, woraufhin der Stadionsprecher total nervig ins Mikro jammerte
und das Publikum gegen die Gäste aufstachelte...
Dazu gabs noch regen Austausch von Bierbechern und sonstigen Wurfobjekten mit
dem benachbarten "Schottenblock", was aber recht schnell unterbunden
wurde.
Nach dem Spiel gab es dann auch wohl noch Kontakt zwischen beiden Fangruppen,
da ich aber das ganze Stadion umrunden musste bevor ich am Gästeblock ankam,
sah man nur noch kurze Rennereien, wobei alles andere nicht hier hin gehört.
Zurück am Bahnhof dann noch McD Fraß reingestopft
und anschließend den Zug gen Oldenburg bestiegen.
War alles in allem mal wieder ein netter Abstecher an den Kiez. In diesem Sinne:
Gruß nach Ostfriesland; Meppen, Emden und sonst nix!!!