KS Rakow Czestochowa - GKS Gornik Leczna 3:1

04.11.2017

I. Liga

Miejski Stadion Pilkarski Rakow

Zuschauer: 2.341 (ca. 100 Gäste)

 

 

Am nächsten Morgen dann zunächst ausgepennt und es gemütlich angehen gelassen, denn der erste Kick des Tages stand im 130 km entfernten Czestochowa an. Sicherlich auch einer der Orte, die man ohne dieses großartige Hobby nie in seinem Leben besucht hätte.

Die Strecke zog sich auch elendig, per Umleitung wurde man ein ganzes Stück weiter geführt, sodass man auch hier wieder gut eine dreiviertel Stunde zum ursprünglich angegebenen Ankunftszeitpunkt verlor. In Polen tut sich straßenbautechnisch echt ne Menge, was aber auch irgendwo nötig ist, denn die paar Autobahnen, die allenfalls die wichtigsten Städte halbwegs miteinander verbinden, werden dem wirtschaftlich aufstrebenden Land in Zukunft kaum gerecht.

Mir aber zumindest heute auch egal, denn Zeit hatte ich ausreichend und irgendwie sind diese kleinen Straßen in ihrem zum Teil bedenklichen Zustand auch sehr charmant. Dreiviertelstunde vor Beginn dann in Czestochowa angekommen, wo zugleich das kleine, am Rande einer Plattenbausiedlung gelegene, Miejski Stadion Pilkarski Rakow betreten wurde. Interessant an dieser Stadt ist übrigens, dass es noch zwei andere Szenen mit Sportbezug gibt. Einmal die Speedwayszene von Wlokniarz Częstochowa sowie die Volleyballszene (!!) von AZS Częstochowa.

Ja, sowas hat man ja auch nicht überall und dabei ist es auch keinesfalls so, dass dieselben Leute, die zum Fußball gehen, auch beim Volleyball oder Speedway auftauchen, nee, komplett unterschiedliche Leute und mit der Szene von Raków nicht im allerbesten Verhältnis.

Der Tag an dem VfB Oldenburg-Leute von Leuten der EWE Baskets durch die Stadt gejagt werden, ist also nur noch eine Frage der Zeit, liebe Freunde.  

Wie dem auch sei, gottlob herrschte heute geiles Herbstwetter, sodass neben mir auch gut 2.000 weitere Mareks und Magdalenas dem Kick folgen wollten.

Die beiden einzigen Überdachungen bieten ansonsten in dieser weitläufigen Anlage bei Regenwetter wohl den einzigen minimalen Schutz.

Aber war wie gesagt heute alles kein Problem und so sammelten sich in der Kurve hinterm Tor etwa 200 Aktive von Raków, die immer mal wieder Gesänge hören ließen, aber sich auch recht viele Pausen zwischendurch gönnten. Ich weiß jetzt auch gar nicht, wie die hier so ticken, aber bei einem Lied bewegte der gesamte Mob den rechten Arm aus der Beuge heraus vor und zurück, was dann ja schon etwas befremdlich aussah, auch wenn es vielleicht doch von mir falsch interpretiert wird. Obwohl ich schon weiß, dass linkspolitische Szenen in Polen ungefähr so oft zu finden sind, wie Mc Donalds-Filialen in Nordkorea, so wäre ich über Hintergrundinformationen diesbezüglich, was das hier für Vögel sind, doch ganz dankbar.

Erfreulich dann jedenfalls, dass der Gästeblock, der zu Anpfiff noch leer war, zunehmend gefüllt war und zur etwa 25. Minute auch der letzte Hool von Górnik Leczna den Weg hierher gefunden hatte.

Hier dann auch eher sporadischer Support, sportlich zu holen gab es heute aber eh nichts, denn letztlich stand ein verdienter 3:1 Heimsieg zu Buche. Nach dem Abpfiff schnell ins Auto und runter gen Katowice…