SV Rödinghausen – Rot Weiß Essen   0:1

29.09.2014

Wiehenstadion

Regionalliga West

Zuschauer: 2.243 (ca. 1.200 Gäste)

 

Irgendein Zwiebelfest im nahe gelegenen Bünde war offenbar der Grund dafür, dass das Aufeinandertreffen zwischen dem ambitionierten Aufsteiger aus Rödinghausen und dem Traditionsteam von der Hafenstraße auf den etwas ungewöhnlichen Montag gelegt wurde.

Das kam uns, d.h. Gerrit, Bassi, dessen Kumpel Henning und mir ganz gelegen und so gab‘s statt " Wer wird Millionär" mal Regionalliga-West live. Gerrit am frühen Abend also zunächst am Meppener Bahnhof eingesammelt, die anderen beiden stiegen zeitnah am bekannten Pendlerparkplatz zu und binnen 1,5 Stunden beförderte uns mein mittlerweile in die Jahre gekommener aber stets zuverlässige Ford gen Rödinghausen.
Hier kostenneutral auf einem nahegelegenen Supermarktparkplatz geparkt und da heute das halbe Dorf ins Stadion wollte, die Stadionkapazität mit 2.400 jedoch recht begrenzt ist, musste zunächst die bis dato unklare Ticketfrage geklärt werden.
Das Wiehenstadion verfügt über Ausbauten lediglich auf den Geraden, während die Hintertorbereiche mit Werbetafeln zugepflastert sind. Die überdachte Sitzplatzhaupttribüne ist vornehmlich den Heimfans vorbehalten und für die hier verfügbaren 1.400 Plätze meldete man schon Tage vorher ausverkauft (wenngleich hier später doch noch einige Plätze unbenutzt waren). Blieb uns nur noch die Möglichkeit des Gästeblockes, der sich hier über die aus ein paar Stufen bestehende Gegengerade zieht. Mache ich ja eigentlich ungern, aber heute war‘s die einzige Möglichkeit, das Spiel zu sehen. Dieser Bereich dann natürlich auch gut gefüllt und insgesamt dürfte heute locker die Hälfte der Anwesenden den Rotweißen die Daumen gedrückt haben.

Hier in Rödinghausen versucht man anscheinend vor Anpfiff mit einer Musik aus irgendeinem Psycho-Horrorfilm manipulativ auf des Gegners Psyche Einfluss zu nehmen, anders ist mir nicht zu erklären, was man sich bei diesem undefinierbaren Klangwirrwarr, welches minutenlang aus den Boxen erschallte, denkt.
Während es ansonsten auf Heimseite abgesehen von einigen Gröhlern keine nennenswerte Szene gibt, läutete der Gästeanhang die Partie mit Luftballons in Vereinsfarben ein und unterstützt danach passabel sein Team. Baulich ist der Gästesektor sicherlich alles andere als stimmungsfördernd und Ultras Essen standen ganz am anderen Ende der Geraden, sodass ich kaum was von dort mitbekam.
Mitbekommen hat aber sicherlich jeder die recht satte Pyroshow in der ersten Hälfte, die der Schiedsrichter weniger komisch fand und daher sofort 10 Minuten Pause anordnete und verkünden ließ, im Wiederholungsfall sofort das Spiel abzubrechen.
Zwar flackerten später nochmals ein paar Blinker auf und man muss auch ein wenig den IQ der Verantwortlichen hinterfragen, wobei der Schiri aber hiervon gottlob kaum Notiz nahm.
Der insgesamt wenig spektakuläre Aufenthalt hier wurde dann in der zweiten Hälfte noch etwas durch den einsetzenden Regen "versüßt". Erst nur ein ganz paar Tropfen, regnete es wenig später teils monsunartig, sodass man trotz Jacke und Pullover bis auf die Haut nass war und das Wasser aus den Schuhen herauslief. Wäre ich bei einer Runde „Wer wird Millionär“ auf dem heimischen Sofa also doch besser beraten gewesen?

Einige Essener verließen den Block vor Abpfiff oder flüchteten in das hinter selbigem liegende Waldstückchen, um etwas Schutz zu suchen. Verpasst haben sie dabei den einzigen Treffer des Spiels, der zwar offiziell dem Essener Spieler Studtrucker zugeschrieben wurde, welcher den Ball jedoch eigentlich nur an den Pfosten setzte, woraufhin ein Rödinghausener in den zurückprallenden Ball lief und diesen so ins Tor bugsierte. Kurios!
Naja, traurig war man nach Abpfiff nicht, ins trockene Auto zu dürfen und den problemlosen Heimweg antreten zu können, während der Essener Anhang noch ein wenig den Sieg feierte und die restlichen pyrotechnischen Vorräte ihrer Bestimmung zukommen ließen.