Zum Jahresabschluss wird's nochmal hart! Die "Tweede Klasse"
in Belgien ruft, doch eines ihrer Spielchen zu besuchen.
So machte ich mich an diesem kalten Vormittag zusammen mit dem Jan auf den Weg
und nach ziemlich genau drei Stunden entspannter Fahrt lotst uns dessen Navi
direkt vors Stadion.
Von Tienen (oder Tirlemot, wie es der französischsprachige Teil Belgiens
zu sagen pflegt) hatte ich vorher noch nix großartiges gehört, geschweige
denn wusste man was über diese Stadt (naja, tut man jetzt eigentlich auch
noch nicht).
Zumindest scheint sie doch größer zu sein, als ich vorher annahm;
ansonsten halt typische belgische Industriestadt, die den Besucher mit rauchenden
Schloten begrüßt.
Das örtliche Stadion dann eigentlich ganz ok. Überdachte Sitzplatztribüne
auf der Geraden, gegenüber eine mit neun Stufen versehene überdachte
Stehplatztribüne sowie hinter den Toren einmal weitere überdachte
Stehplätze (waren heute allerdings gesperrt, oder so) und einmal eine Art
Kneipe, in der wir die kurze Zeit bis zum Anpfiff dann auch bei einem belgischen
Bierchen verbrachten.
Als es dann losging hatten sich immerhin geschätzte 1.200 Besucher eingefunden,
von denen auch eine kleiner Haufen darin bemüht war, mit Unterstützung
einer Pauke, für etwas Stimmung zu sorgen. Überraschenderweise hatten
sich sogar etwa 80 Gästefans nebst zwei kleiner Zaunfahnen eingefunden
(hauptsächlich ältere Herrschaften respektive Opas), welche aber eher
selten etwas von sich hören ließen.
Spielerisch war zumindest die erste Hälfte eine Katastrophe und Fehlpassfestival
der besonderen Güte, sodass man sich - auch aufgrund der eisigen Kälte
- bald wieder in die Kneipe verzog, von wo man ebenfalls beste Sicht aus Spielfeld
hatte.
Erwartungsgemäß (war schließlich der einzige höherklassige
Kick im ganzen Land) schlichen hier noch weitere "Hopper" durch die
Gegend, wie man unschwer an verschiedenen Vereinssymbolen erkennen konnte (der
Tag muss erst noch erfunden werden, an dem ich mich in einem fremden Stadion
optisch zu meinem Stammverein oute).
Die zweite Hälfte wurde dann wieder größtenteils draußen
vertrieben, da Tienen jetzt anscheinend so weit war, sich auf die wenig überragende
Spielweise der Gäste einzustellen und nun quasi in schöner Regelmäßigkeit
ins Tor traf. Kurz vor Abpfiff dann noch in fließenden belgisch (meine
ich zumindest selber von mir, auch wenn der Jan dies bezweifelt) eine leckere
Pommes bestellt und für gut befunden, ehe man sich auch schon wieder auf
dem Weg gen Heimat befand.
Netter Ausflug zum Ende des Jahres 2008.
Lange wird die Pause diesmal nicht dauern, Mitte Januar geht's direkt weiter
mit Auswärtsspielen des ruhmreichen SVM.
Bis dahin wünsche ich allen Lesern einen guten Rutsch in ein hoffentlich
gutes Jahr 2009!