Torgelower SV Greif  -  BFC Dynamo 0:2

05.10.2013

Spartakus Stadion

Oberliga Nordost (Staffel Nord)

Zuschauer: 651 (ca. 250 Gäste)

 

Huch, das ging aber fix. Da brauchte es gerade mal wenige Stunden nachdem ich das Spiel Pogon gegen Zabrze im internen Facebook-Kreise erlesener Stadionhüpfer offeriert hatte, um mit fünf weiteren motivierten Teilnehmern den Kurztrip gen Polen in Angriff zu nehmen.

Als dann wenig später klar wurde, dass sogar eine Kombination mit Torgelow möglich war, ging man fast steil. Naja, ganz so schlimm wars nicht, trotzdem geil, wenn ruckzuck fünf Leute ohne großes Hin- und Her zusagen und man sich auch drauf verlassen kann, dass alle auch wirklich dabei sind.
Somit das altbekannte Spiel auch an diesem Samstagmorgen: Blaubacke um 7 Uhr am Stadion eingesammelt. Gerrit und Vossi in Aschendorf und am gemeinsamen Treff beim Europcar in Leer warteten schon Weener Manni und Bassi, um das Sextett zu vervollständigen.

Manni übrigens bereits jetzt felsenfest in der Annahme, dass unser SVM in dieser Saison aufsteigt und wir somit im nächsten Jahr gegen Dresden spielen. Diese müssen dazu zwar erstmal absteigen, aber auch das werde sicher so eintreten, war sich der kauzige Ostfriese sicher.
Los ging's jedenfalls über recht freie Straßen im edlen 9er Mietbulli in die mecklenburg-vorpommerische Provinz und eine halbe Stunde vor Anpfiff war das Städtchen Torgelow erreicht.
Da man die Szenerie nicht einschätzen konnte und nicht auszuschließen war, dass der ein oder andere Einheimische auf der Suche nach versprengten Gästen war, wurde sich - nachdem der Bulli geparkt wurde - in zwei Gruppen aufgeteilt, um hier nicht als Sechser-Mob unnötiges Interesse zu wecken.
Die Polocia zeigte sich dennoch misstrauisch und prüfte genauer, ob es sich bei Teilen der Reisegruppe nicht doch um BFCler handelt, die hier am Heimeingang Einlass begehren.
War aber alles ok und nachdem artig die 5 Euro Eintritt gelöhnt waren, traf man im Stadion wieder aufeinander.
Dem ehemals Spartakus Stadion genannten Ground, welcher jetzt den äußerst befremdlichen  Namen „Gießerei Arena“ trägt, kann ich einen gewissen Charme nicht absprechen, auch wenn der Begriff „Arena“ hier in etwa so passend ist wie ein Mönch im Puff.
In der Form eines Ovals umgeben gemauerte Stehränge das Spielfeld, wobei sich auf den Geraden auch Bereiche zum Sitzen einfinden, die entweder sehr brüchig erscheinen oder seit dem Heimspiel des HSV im DFB Pokal im Jahre 2010 als blaue Sitzschalen daherkommen.
Alles in allem aber allein schon aufgrund der komplett fehlenden Überdachung nichts, was man dem gewöhnlichen Stadiongänger bei -5 Grad und Schneetreiben so anbieten kann.
Der Zuschauerzuspruch auch heute schon eher dürftig, da ein knappes Drittel der Interessierten alleine schon dem Gast die Daumen drückte. Der Gästeanhang bestand wie erwartet zu einem Großteil aus sportlichen Jungs, konnte mit einer recht guten Zaunbeflaggung Akzente setzen, blieb aber stimmungstechnisch eher im Mittelfeld hängen.

Der Großteil beschränkte sich auf gelegentliche Sprechchöre, wobei auch beim BFC eine Gruppe heraussticht, die versucht Ultrakultur in Ostberlin heimisch zu machen. Naja, die Versuche gab es meines Wissens schon regelmäßig in den letzten Jahren, wirklich etabliert hat sich hier jedoch nichts. In jedem Fall aber bleibt die Entwicklung in vielerlei Hinsicht abzuwarten, da sich der BFC anschickt, den Aufstieg in die Regionalliga zu bewerkstelligen, wo es dann ja gegen Jena, Magdeburg, Zwickau und vielleicht Lok Leipzig durchaus zu der ein oder anderen interessanten Partie kommen könnte.

Typisch für einen potentiellen Aufsteiger erzielte Dynamo  jedenfalls zum Ende des Spiels hin zwei Treffer in einer grundsätzlich doch eher schwachen Partie. Ein paar Worte abschließend noch zur heimischen Fanszene. Ca. 15 Leute haben sich ihren eigenen Bereich mit Absperrbändern markiert und sind hinter einer „Greif Inferno Zaunfahne“ um Support bemüht bzw. spielen bisschen mit Schwenkern und Doppelhaltern rum. Alleine schon wegen der geringen Anzahl jetzt nicht überragend, aber dennoch natürlich  Respekt. Support your local team!
Wir machten uns flink auf den Weg zum Bulli, um rund 80 Kilometer weiter ostwärts zu fahren……