SV Wehen Wiesbaden - SV Meppen 3:0

15.09.2018

Arena

3. Liga

Zuschauer: 2.068 (317 Gäste)

 

Vor dem heutigen Spiel gegen Wiesbaden stand der SVM quasi mit dem Rücken zur Wand, denn mit nur 5 Punkten aus sechs Spielen war man bei den ebenfalls bis dato mit nur 4 Punkten ausgestatteten Hessen ja beinahe dazu verdammt, hier etwas Zählbares mitzunehmen.
Sich der Wichtigkeit dieses Spiels bewusst, trafen sich an diesem Samstag in der Frühe rund 60 Buspassagiere, um die Reise anzutreten. Stimmung an Bord trotz der prekären sportlichen Lage ausgelassen und bei dem ein oder anderen wurde das ohnehin kaum nachvollziehbare Credo „ Kein Bier vor 10“ großzügig korrigiert.
Am Zielort selbst erwarteten uns verschärfte Einlasskontrollen; einzelne Personen wurden einer sehr akribischen Kontrolle unterzogen, alles genauestens protokolliert von einem schmierig daherkommenden Stasi-Mitarbeiter des DFB. Die Verluste an blauweißen Kriegern am Eingang waren dennoch überschaubar und folgerichtig erstrahlten garniert mit einem einfachen aber aussagekräftigen „Kämpfen Jungs-Transparent“ zu Spielbeginn einige bengalische Fackeln das triste hessische Ambiente.
Es ist aber derzeit einfach zum Verrücktwerden, denn obwohl sich ab Minute 4:20 (solange blieb man aus Respekt ebenfalls still, da die heimische Szene zunächst aus Trauer um einen aus der befreundeten Ingolstädter Szene verstorbenen jungen Mann schwieg und man leider allzu gut nachvollziehen kann, wie es ist, wenn jemand aus dem eigenen Umfeld viel zu früh geht) die Unterstützung von den Rängen durchaus sehen bzw. hören lassen konnte, offenbarte die Truppe ähnlich wie 14 Tage zuvor bei der 3:1 Heimniederlage gegen Rostock eklatante Schwächen in nahezu allen Mannschaftsteilen (Torwart Domaschke mal ausgenommen, der verhinderte noch schlimmeres).
Zurück blieben nach der verdienten Niederlage ausnahmslos enttäuschte und überwiegend ratlose Gesichter. Seiner Enttäuschung allerdings mit „Wir wollen euch kämpfen sehen“-Rufen Luft zu machen, ist dabei sicherlich gegenüber einer völlig verunsicherten Mannschaft der falsche Weg.
Die nächsten (schwierigen) Wochen werden vor allem zwei Dinge zeigen.
Erstens, ob das Trainerteam es schafft, die Truppe irgendwie zurück in die Spur zu kriegen und zweitens, ob der Anhang, der in der letzten Spielzeit auf einmal so zahlenmäßig stark ins Stadion pilgerte und eigentlich bei nahezu jedem Spiel Party machen konnte, auch in schlechteren Zeiten zur Mannschaft steht.
Feiern, wenn’s gut läuft, kann jeder. Erst jetzt zeigt sich, wer auch in weniger „eventmäßigen“ Zeiten zum SVM steht und wer die vergangene Saison zumeist als Bespaßung und Möglichkeit zur Selbstinszenierung genutzt hat…


Alle zusammen!! Alle ins Stadion!!!

Danke an Blaubacke für die Bilder!