FK Viktoria Zizkov – FK Pardubice 1:1
10.08.2014
FN-Liga
Stadion Viktoria
Zuschauer: 1.764 (ca. 20 Gäste)
Du kannst in Mailand,
Madrid oder Manchester gewesen sein. Schön - aber ohne wirklichen Wert, denn
nur wer sonntagmorgens um 10:15 Uhr ein Spiel von Viktoria Zizkov gesehen hat,
hat wirklich die große Fußballbühne besucht.
So sehen wir es
zumindest und deswegen ist auch heute nur so halbwegs ein Ausschlafen möglich,
ehe wir uns auch schon wieder auf dem Fußweg in den Stadtteil Zizkov befinden,
welcher heute als ein Bezirk betrachtet werden kann, in dem ein Teil der
Künstler- und Intellektuellenszene der Hauptstadt beheimatet ist.
Der Stadtteil sowie
logischerweise auch der Ground liegen im östlichen Teil Prags unweit des
Hauptbahnhofs und das Stadion kann voll überzeugen. Durch seine kompakte Bauweise
hat das Stadion etwas von einem so oft zitiertem „Kasten“ und gerade die
vielleicht nicht ganz so konventionelle Anstoßzeit gibt dem ganzen ein cooles
Flair. Dazu brät natürlich auch so „früh“ morgens wieder die Wurst auf dem
Holzkohlegrill, was diesen angenehmen "Geruch“ von Stadion herbeiführt und
der Zapfhahn arbeitet ebenfalls im Akkord. Wie gesagt, absolut cooles Fußballfeeling
also.
Zum Anpfiff ist die
kleine Hütte dann auch recht ordentlich gefüllt und im Gästebereich hinterm Tor
tummeln sich sogar ca. 20 zumeist Jugendliche hinter einer „Ultras Pardubice“-
Zaunfahne und supporten ihr Team ganz passabel, während sie über 115 Minuten von
der prallen Sonne gebraten werden. Auch Zizkov verfügt über einen kleinen- um
nicht zu sagen sehr kleinen - Stimmungsblock (ca. 15), der sich etwas mittig
der unüberdachten Geraden niedergelassen hat, wo aber mehr der Spaß statt
"ernsthafter" und koordinierter Support im Vordergrund steht. Macht
aber nix, denn so wirkt’s halt recht
authentisch.
Kleiner Stadtteilclub,
zu dem man halt im 14-tägigen Rhythmus sonntagvormittags hingeht, viele
bekannte Gesichter trifft, sich unterhält und ein Bierchen trinkt.
Ich find’s sympathisch,
würde ich in Prag leben (was ich mir im Grunde ganz gut vorstellen könnte),
wäre ich hier sicher öfters zugegen. Und
so waren der Jan und ich uns auch schnell darin einig, dass Viktoria Zizkov irgendwie
ganz cool ist und der Besuch hier schockte.
Nach dem Spiel hatte man dann ordentlich Zeitpuffer zum nächsten Spiel, welches
erst um 17 Uhr im 50 km entfernten Benesov stattfinden sollte. Die Zeit bis
dahin wurde recht entspannt damit vorbrachte, essend und trinkend neben zahlreichen
Backpackern auf der Wiese vorm Hauptbahnhof (wie viele Hauptstadtbahnhöfe kennt
ihr, vor denen sich eine große Wiese befindet? Keine fünf, wetten?) zu chillen,
durchs Zentrum zu schleichen oder in Straßencafes abzuhängen. Irgendwann genug
Zeit totgeschlagen und ab zu.....