Aarhus GF – Viborg FF    2:1

22.07.2016

Superliga

Stadion Aarhus (Ceres Park)

Zuschauer: 8.156 (ca. 200 Gäste)

 

 

Für dieses Wochenende war eine kleine Tour gen Dänemark angesetzt, denn der Spielplangestalter meinte es außerordentlich gut mit jedem Fußballtouristen und so traf ich mich an diesem Freitagmittag mit Jan in Hamburg, um von hier aus gemeinsam mit seinem Audi nordwärts zu fahren.

An der deutsch-dänischen Grenze wird ja als Folge der Flüchtlingskrise seit einiger Zeit wieder kontrolliert und auch wenn wir so durchgewunken wurden, dennoch irgendwie ein seltsames Gefühl, dort wieder Grenzen auch deutlich als solche wahrzunehmen, wo man von zwei Jahren quasi ohne es zu merken das Land wechselte. Europa, quo vadis?
Aber es soll hier natürlich nicht um Politik gehen, sondern um Fußball, denn erster Stopp der Tour war der Vergleich zwischen Aarhus GF und Viborg FF.
Zeitig und mit ausreichend Polster zum Spiel kam man in der zweitgrößten dänischen Stadt an und so blieb nach Einchecken im Hostel und Kartenkauf am Stadion, wo aufgrund des ersten Saisonheimspiels schon in Form von Zecherei und Livemusik ordentlich was los war, noch Zeit für den fußläufig erreichbaren Strand.

Fazit: ganz nett, aber nicht sehr idyllisch, zumindest nicht hier in diesem Bereich, also mal zurück zum Stadion.
Für 110 Kronen (ca. 15 Euro) erhielt man Zutritt zur Hintertortribüne und nahm dort im Unterrang Platz.

Das 1920 erbaute und in der Zwischenzeit mehrere Male renovierte Stadion wirkt durch die Laufbahn etwas weitläufig, hat jedoch durch die zweirangige überdachte Tribüne, die sich über 3/4 des Areals zieht und die freistehende Tribüne auf der Geraden unbestreitbar individuellen Charme.
Aarhus' Stimmungsmob sammelt sich im Oberrang auf Höhe der Eckfahne hinter einer großen AGF Fahne und liefert ganz passablen Support ohne dabei besonders in Erinnerung zu bleiben, man könnte sogar wagemutig behaupten, dass aus der Masse eigentlich mehr herauszuholen sein müsste. Nach dem Spiel wurde allerdings der Sieg wie eine soeben gewonnene Meisterschaft gefeiert. Kurios!
Positiv überrascht war man allerdings vom Gästeanhang. Obwohl die Entfernung zwischen beiden Städten nur ca. 70 km beträgt, hatte ich eigentlich nix erwartet bzw. noch nie irgendwas von der Fanszene Viborgs gehört.
Umso positiver wurde zur Kenntnis genommen, dass sich knapp 200 Sangeswillige weitgehend kompakt stehend im Gästeblock einfanden. Organisiert ist man hierbei scheinbar in der Gruppe „Shamrock Ultras Viborg“, was dem ganzen irritierenderweise einen gar irischen Touch gibt.

Macht aber andererseits schon irgendwie Sinn, denn die Vereinsfarben sind grün-weiß und im Vereinswappen prangt eben ein Shamrock, also zu Deutsch ein Kleeblatt.

Irgendwie hat die Stadt Viborg auch nen geschichtlichen Zusammenhang zu Irland, wobei ich mich hier aber auf eine dänischsprachige Quelle berufe und ehrlich gesagt auch zu faul war, das tiefergehend zu recherchieren.
Nach dem Spiel also alsbald zurück in unser Hostel etwas außerhalb des Stadtkerns, da ansonsten dänische Übernachtungspreise mehr als gesalzen sind. Hier nächtigte man dann zu einem gerade noch akzeptablen Preis im Zweierzimmer und außer ein paar polnischen Monteuren, die tatsächlich als jedes vierte Wort "Kurwa" benutzen und paar Durchreisenden skandinavischen Touris war hier auch nix los; also nach ein paar Bier dann auch den Tag für beendet erklärt.