Heute sollte es zur Abwechslung mal wieder ins niederländische Nachbarland
gehen, da der Schrotti fünf Tickets für o.g. Kick organisiert hatte
und man auch sonst nichts sinnvolles mit seiner Zeit anzufangen wusste. Zwar
bin ich alles andere als Bayern-Sympathisant, aber nun ja.... was tut man nicht
alles!
Etwas verspätet als ursprünglich geplant konnte dann unsere fünfköpfige
Reisegruppe, bestehend aus Schrotti, Herr Bert, Udo, dem Svän von nebenän
(als Fahrer) und natürlich dem Schreiber dieses Berichtes von Meppen starten
und Dank einer Menge schwachsinnigen Gelabers wurde unser Ziel auch nach knapp
3 Stunden kurzweiliger Fahrt erreicht.
Um den uns zugewiesenen Parkplatz zu erreichen mussten wir schon vorab einmal
eine Runde um die Arena drehen, welche bereits aus der Entfernung recht monströs
aussiehst und zuweilen an ein soeben gelandetes Ufo erinnert.
Im Jahre 1996 fertig gestellt verfügt die Arena über rund 52000 überdachte
Sitzplätze und ein verschließbares Dach, womit sie eher als Multifunktionsarena
als ein reines Fußballstadion gesehen werden kann. Parallelen zur Arena
auf Schalke sind nicht von der Hand zu weisen und die Erbauer eben dieser haben
sich ja auch bekanntermaßen in vielen Teilen an Amsterdam orientiert.
Auf dem Weg vom bewachten Parkplatz zum Gästesektor musste man vorbei am
massig vertretenen Ajax Pöbel, der einen jedoch in Ruhe ließ und
uns auch wohl gar nicht als Gäste erkannte. Durchs enge Drehkreuz gequetscht,
einige Dutzend Treppenstufen hoch und schon war man drin im Gästekäfig.
Man findet sich hier in einem Bereich des Stadion wieder, der von einer etwa
drei Meter hohen Plexiglaswand umgeben ist, die man nur erklimmen sollte, wenn
man scharf darauf ist, sich an den Metallspitzen zu zerfleischen. Dazu umgibt
einen ein Fangnetz, durch welches der Austausch von Gegenständen von Block
zu Block verhindert werden soll.
Für mich persönlich das bisher sicherste gesehene Stadion. Ob wirklich
nötig oder nicht, mag jeder selber beurteilen. Die paar Holländer,
die zu Spielbeginn am Rand des Awaysektors pöbelten, bedürfen wohl
kaum solch einem Standard.
Zu Beginn schwenkte jeder Niederländer ein kleines, weißes Plastikfähnchen
zur entsprechenden Musik, was schon irgendwie geil aussah. An anderen Orten
im Stadion wurden Papierschnipsel geworfen, ein Bengalo gezündet und zwei
Blockfahnen (Trikot und Ajax Wappen) gezeigt. Kam aber alles n bisschen offiziell
rüber und daher auch nicht wirklich toll oder kreativ. Da wussten noch
am ehesten die Kanonenschläge zu erfreuen, die von Amsterdamer Seite immer
mal wieder im Stadion zu hören waren. Ab und an gab es auch noch hier und
da ein bengalisches Feuer, welches solange von Zuschauer zu Zuschauer gereicht
wird, bis es erloschen ist.
Auf Münchner Seite gab es etwas schwarzen Rauch und sonst auch nix besonderes.
Laut wurde es auch nur einige Male, bzw. nach den Toren.
Das Lustigste war da immer noch einer unserer Mitreisenden (Insider wissen sicherlich
schon wer gemeint ist), der bereits kurz nach Abfahrt verkünden ließ,
dass ihn das Spiel nicht die Bohne interessiere und er nur zum Pöbeln mitfahre.
Er hielt tatsächlich Wort und so bekam der Rest der Reisegruppe über
weite Strecken ein reichhaltiges Sortiment an obszönen Gesten und vulgären
Ausdrucksformen geboten.
Was bleibt sonst zu sagen? Amsterdam sichert sich mit diesem verdienten Unentschieden
den dritten Platz in der Gruppe und darf somit im UEFA Cup weiter spielen. Toll,
oder?
Nach dem Spiel dann noch ne rund 45minütige und langweilige Blocksperre,
in der die Cops wohl alle streitsüchtigen Holländer verscheuchte und
das Stadiongelände weiträumig sicherte, sodass es irgendwann wohl
behütetet nach Hause gehen konnte.