VSG Altglienicke – FC Carl Zeiss Jena 2:1
08.08.2025
Spree-Arena
Regionalliga Nordost
Zuschauer: 1.164 (ca. 400 Gäste)
Die Volkssportgemeinschaft Altglienicke ist sowas
wie der Nomadenverein der Regionalliga Nordost, denn der eigentlich im Südosten
der Hauptstadt beheimatete Verein kann kein Stadion aufweisen, welches den Anforderungen
an Regionalligafußball gerecht wird.
Aus diesem Grund betreibt man schon seit Jahren
eine Art von „Groundhopping“, wie sie in dieser Form nicht oft woanders zu
finden ist.
Neben dem Lichtenberger Hans-Zoschke-Stadion
wurde bereits im Amateurstadion der Hertha, im Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark
und Stadion Lichterfelde Halt gemacht.
Da aus verschiedenen Gründen diese Spielstätten
nicht mehr zur Verfügung stehen, muss man nun den Speckgürtel der Hauptstadt
etwas verlassen und ins ca. 50 Kilometer östlich von Berlin gelegene
brandenburgische Fürstenwalde ausweichen.
Hier hat man temporär mit der Spree-Arena eine neue
Heimat gefunden und betreibt in diesem doch recht schicken Ground (Sitzschalen
und Tribünendach stammen offenbar aus der Alten Försterei zu Köpenick) so etwas
wie Groundsharing mit Brandenburgligist Union Fürstenwalde.
Mir fehlte dieser Ground noch in meiner Sammlung
mit der Titelseite „Regionalliga Nordost“ und ich war der Meinung, dass ich
diesen Missstand am besten mit einem Gastauftritt von Horda Azzuro und Co.
ausbügeln könnte, zumal das „Heimteam“ über keinen nennenswerten Anhang verfügt
und somit ein Gegner wie Meuselwitz oder Zehlendorf hier eher Tristes statt
Tifo bedeuten würde.
Heute daher lieber Tifo: Carl Zeiss Jena kann
nach den ersten zwei Spieltagen 6 Punkte verbuchen, dazu die Ansetzung am
Freitagabend ließen einen ordentlichen Gästeblock vermuten.
Und so kam es auch. Rund 400 Gästefans; davon
sammelten sich die rund 250 Aktiven am Rande der Gegengerade und lieferten
einen akustisch wie optisch starken Auftritt, der zwar ohne Choreo oder Pyro
auskam, aber insgesamt schon sehr rund und „erwachsen“ wirkte. Hat Spaß gemacht!
Weniger Spaß gemacht hat den Gästen aber der
Spielverlauf, bei dem es nach zwischenzeitlichem Ausgleich in der 94. Minute
noch den 2:1 Genickschuss gab, der zwar nicht unverdient war, weil man die
aggressiv spielenden Berliner nie so richtig in den Griff bekam, aber ich
dennoch (nicht zuletzt seitdem Heaven Shall Burn da mal Trikotsponsor waren)
leichte Sympathien für die Thüringer hege und ich ihnen eine Rückkehr
(bestenfalls zusammen mit dem SVM) in Liga 3 am Ende der Saison durchaus
wünschen würde. Den Siegtreffer steuerte übrigens Ex-Meppen Johannes Manske
bei, irgendwie verfolgen mich diese ganzen „Ex-Typen“.
Ach ja, Meister müssen aufsteigen!