Arsenal FC  - FK Crvena Zvezda 0:0

02.11.2017

Emirates Stadium

Europa League (Gruppenphase)

Zuschauer: 58.285 (ca. 2.000 Gäste)

 

  

Nur ein paar Tage im geliebten Meppen, da ging es an diesem Donnerstag bereits wieder los, die freien zwei Wochen wollen schließlich halbwegs sinnvoll genutzt werden.

Die Gruppenauslosung der Europa-League ist ja neben der Auslosung der verschiedenen Qualirunden im Sommer sicherlich ein Termin, den sich der motivierte Fußballtourist rot im Kalender anstreicht, nur um im Anschluss der Auslosung die Paarungen akribisch zu prüfen und auf Kompatibilität mit Budget und Freizeit zu checken.

 Dabei fiel dann die Partie zwischen Arsenal und dem Roten Stern aus Belgrad ins Auge und mit gerade mal 14,99 Euro war der Flug von Dortmund nach Stansted ein weiterer Motivationsschub. Jan konnte ebenfalls aus seinem Ostexil einen Flug im ähnlichen Preissegment buchen und so wurde das Ganze schnell fix gemacht.

Es ist es im normalen Premierleague-Alltag ja kaum möglich, an Tickets für Arsenal zu kommen, außer man ist bereit, mehrere hundert Euro für „Vianogo“ hinzublättern, so rechnete ich mir jedoch für diese Partie durchaus reelle Chancen aus.

Diese wurden zwar nach der Partie gegen Köln ein paar Wochen zuvor, wo zwar eigentlich nichts passierte, die Sicherheitsdienste und sonstigen Verantwortlichen aber eindrücklich zeigten, dass sie völlig überfordert waren, wieder leicht gemindert und letztlich stand recht früh fest, dass es einen General Sale, also einen freien Verkauf auch für Nichtmitglieder, nicht geben wird.

Es müsste also ein Arsenal Mitglied gefunden werden, welches einem mit Karten aushilft, was dank der Welt der sozialen Netzwerke schnell erledigt war und etwas mehr als 30 Euro je Ticket fällig wurden.

Ein letztlich mehr als guter Kurs für den Verein, der auch was Ticketpreise angeht, Premiere League ist. So traf man sich also am späten Nachmittag mit Jan im Premier Inn Airporthotel in Stansted, um direkt weiter in Richtung Liverpool Street durchzustarten, von wo es via St. Pancras zur Haltstelle Arsenal geht.

Schönes Gewusel hier und obwohl sich immer wieder einige grölende Serben zwischen die eher zurückhaltenden Londoner mischen, bleibt alles entspannt.

Man kann von diesen Neuzeitarenen wie dem Emirates ja halten, was man will und ich bin auch maximal angenervt, dass mir das Highbury damals knapp durch die Lappen gegangen ist, positiv ist sicherlich, dass es nicht irgendwie lieblos in die Peripherie gepflanzt wurde, sondern von typisch englischen Backsteinbauten umrahmt ist, was dann durchaus cool und ein bisschen Charme in die ganze Sache bringt.

Das Interesse an der Gruppenphase der Europaleague ist bei den Gunners bzw. deren Fans jetzt nicht allzu riesig, weswegen zwar offiziell 58.666 Zuschauer gemeldet wurden, was ich allerdings für arg übertrieben halte und nur insofern zu erklären ist, dass Dauerkartenbesitzer grundsätzlich mitgerechnet werden.

Tatsächlich vor Ort waren heute vielleicht gut 40.000, davon etwa 2.000 Serben, die sich auf zwei Blöcke seitlich hinterm Tor im Unterrang breitmachten und zu Spielbeginn eine kleine Zettelaktion mit roten und weißen Pappen zeigten.

Ansonsten zeigte hingegen der Anhang der Londoner das, was man erwartet hatte! Nix!

Still schweigend wird auch hier das Spiel verfolgt und wären da nicht die Gästefans gewesen, ich wäre ohne den Gästehaufen, der zwar 90 Minuten durchzog, bei Weitem aber auch keinen Stimmungsorkan entfachte, vermutlich wieder eingenickt, denn auch das torlose Spiel war nun wirklich nichts, was man sich gerne ansieht. Zwar zeigte die Roter Stern Truppe durchaus Einsatz und Wille, die spielerischen Mittel waren dann aber gegen Arsenals B-Elf nicht ausreichend, um hier einen Dreier mitzunehmen.

Während sich Arsenal also bereits auf die Playoffs vorbereiten kann, geht’s in dieser Gruppe zwischen Bate Borisov, Köln und eben Belgrad noch um den hart erkämpften Platz 2.

Für uns ging es nach dem Spiel gemächlich wieder zurück in Richtung Stansted, wo man gegen Mitternacht aufschlug und den Tag alsbald für beendet erklärte.