AJ Auxerre – Stade Malherbe Caen   1:2

12.01.2013

Stade de‘ l Abbe Deschamps

Ligue 2

Zuschauer: 5.057 (…. Gäste)

 

Nachdem irgendein Maya-Jünger sich irgendwann mal derbst verrechnet haben muss, ist die Welt ja nun wider erwarten doch nicht untergegangen und wir sind alle immer noch hier.
Also gibts auch 2013 an dieser Stelle schlechte Spiele, schlechte Bilder und noch schlechter recherchierte Berichte, hahaha!
Den lockeren Auftakt macht daher ein Doppler im Land des Franzmannes und um hier rechtzeitig (also um 14 Uhr) am Start sein zu können, ist die Nacht sehr kurz.

Früh um 6 sitz ich also im Auto und begutachte skeptisch die wenigen hauchdünnen Schneeflocken, die vom Himmel tanzen. Waren doch gar nicht gemeldet und warum befinde ich mich rund 15 Minuten später im Schneegestöber auf der A31? Kann doch jetzt nicht wahr sein!!


Aber zur Erleichterung hörte es nach ner halben Stunde auf und die Straßen waren jetzt frei. Da hätte ich jetzt 700 km auch wenig Lust drauf gehabt.

Ziel war vorerst Köln, wo der Jan schon wartete und von wo es nun in seinem Wagen (weil neuer, schneller, besser, schöner und vor allem ökonomischer) weiter ging.
Zu unser aller Überraschung zeigte das Navi nun aber 14:21 Uhr als Ankunftszeit an, während google maps bei der Tourenplanung für die gleiche Strecke noch fast ne Stunde schneller war. Mysteriös, mysteriös.

Nun musste also das Gaspedal etwas stärker beansprucht werden, was ja zumindest in Deutschland noch halbwegs legal klappt. In Luxemburg und Frankreich dann aufgrund hoher Blitzerdichte allerdings nicht mehr so wirklich aber Stück für Stück fiel die erwartete Ankunftszeit immer mal um eine Minute. Mathematische Gleichungen wurden aufgestellt und die Hochrechnungen ergaben dann bei gleichbleibendem Verkehrsaufkommen und gleichbleibender Geschwindigkeit eine Ankunftszeit von irgendwas zwischen 13:50 und 13:55.

Bisschen blöd nur, dass ich eigentlich ab Trier schon pinkeln musste, dafür blieb jetzt aber natürlich keine Zeit, würde dies doch auch bei zügiger Durchführung dieses Vorganges wieder locker 2 unserer kostbaren, herausgefahrenen Minuten verschlingen. Groundhopping muss halt so richtig, richtig weh tun, ansonsten ist das alles nix.

Rund 20 Minuten vor Kick Off dann tatsächlich Auxerre erreicht (schöner Blick auf die Kathedrale Saint Etienne) musste noch kurz durch die Stadt gekurvt werden, ehe man  das Kraftfahrzeug in Wurfweite zum Stadion parkte. Mittlerweile wars irgendwas mit 13:55, aber der Zutritt zum Stadion wurde uns extrem schnell gewährt (quasi als hätte man auf uns gewartet), ein kurzer Sprint zu dem Gate, Treppe hoch gejumpt und was sehe ich? Die Spieler stehen um den Mittelkreis bereit zum Anstoß. Krass! 700 km und genau auf Punkt im Stadion. Killer!!!


Sonderliche Aktionen fürs Auge hatte man aber wohl nicht verpasst. Im Gästeblock jedenfalls nur 25 Leute der Kategorie Normalos und auch im anderen Hintertorbereich ist nicht wirklich etwas los. Ein ca.30 Mann starker Haufen steht halbwegs kompakt und singt gelegentlich mal was. Dazu aber keine Zaunfahnen etc. Nix, woran man sich in einiger Zeit noch sonderlich dran erinnern wird.

Dabei hatte ich von Auxerre eigentlich ganz coole Bilder im Kopf; irgendwie hab ich damals keine Folge von Eurogoals verpasst und da sah der Auxerremob hinterm Tor wesentlich größer aus. Aber klar, waren ja auch die besseren Jahre des Clubs. 1996 wurde er noch französischer Meister, erreichte 1993 das Halbfinale des UEFA Cups sowie 1997 das Viertelfinale der Championsleague (in beiden Fällen musste man sich der Dortmunder Borussia geschlagen geben). Vom Glanz vergangener Tage ist heute nicht mehr viel übrig, Auxerre stieg in der letzten Saison gar in die zweite Liga ab und mit dem derzeitigen Platz 11 sind die Hoffnungen auf einen sofortigen Wiederaufstieg auch eher gering.

Ein verwaistes Vorsängerpodest mit zwei Lautsprechermasten lässt vermuten, dass hier durchaus auch stimmungstechnisch mal mehr los war. Heute bilden die gut 5.000 Zuschauer indes eine eher karge Kulisse und auch das Team sorgt mit Rumpelfussball nicht unbedingt dafür, dass die Massen hierher strömen. Der Gegner aus dem nordfranzösischen Caen steht defensiv eher sicher und schafft es hin und wieder mit schnellen Vorstößen die Abwehr der Hausherren in Verlegenheit zu bringen. Dies führt innerhalb der 2. Hälfte zu zwei Toren, da ist auch der Anschlusstreffer kurz vor Schluss nur noch Kosmetik.
Nach dem Spiel im Laufschritt zurück gen Auto und raus aus der Stadt. Bis zum zweiten Kick im ca. 80 km entfernten Troyes bleiben rund 115 Minuten. Allerdings führt der Weg hierhin über Landstraße, sodass es vorher klar war, dass es reichlich knapp werden würde. Respekt in diesem Zusammenhang an die Hopper im Wagen mit dem Kennzeichen BM- FC .... Da überschritt wohl jemand gaaaanz " leicht" die Straßenverkehrsordnung, hehe. Ob man es dennoch rechtzeitig ins Stadion geschafft hat, darf bezweifelt werden, denn die Parkplatzsituation rund ums Stade de l‘ Aub war schlichtweg desolat. Wir mussten somit unser Fortbewegungsmittel am Rande eines Spielplatzes parken und dann wieder mal im Spurt zu den Kassenhäuschen.

Von unserer Ankündigung hier ein Spiel besuchen zu wollen wusste niemand etwas und da die Schlange vor den Verkaufshäuschen noch recht lang war, wurde man sich kurzerhand mit einem Jüngling einig, indem 20 Euro pro Karte den Besitzer wechselten. Regulär kosten diese Karten 40 Euro, für den Jüngling waren es jedoch Freikarten und somit für beide Parteien eher eine Win-Win-Situation. Zudem hatte das Spiel locker seit 10 Minuten begonnen und die besten Schnäppchen schlägt man eh nach Spielbeginn. Jetzt noch ne halbe Runde ums Stadion gejoggt (der Sport kam heute wahrlich nicht zu kurz) und rein zum Spiel......