CD Aves – FC Penafiel   0:1

20.03.2016

Liga de Hondra

Estadio Clube des Desportivo das Aves

Zuschauer: 861 (ca. 20 Gäste)

 

 

Nochmal los sollte es gehen am Wochenende vor Ostern, nur wohin, war die Frage aller Fragen.

Nach einigem Hin und Her, dem Abwägen zwischen Destinationen in Spanien, Italien, Zypern und halt Portugal bekam letztlich Porto den Zuschlag, da ich hier eigentlich schon immer mal hinwollte und auch Ryanair zeitlich ganz passende und günstige Flüge anbot.

Begleitet wurde ich von meiner Freundin und Jan, sodass es also ein Mix aus Fußball und Sightseeing werden sollte, was ja aber auch völlig ok ist. Sofern die Zeit es zulässt, sollten eigentlich fremde Städte grundsätzlich auch abseits irgendwelcher Fußballstadien begutachtet werden; erhöht dann doch etwas den Mehrwert.

Erst um 20:30 Uhr  (naja, mit fast ner Stunde Verspätung wegen irgendwelcher technischer Probleme, zudem roch es beim Start nach Feuer, aber wie ihr lest, ich lebe noch) ging der Ryanair-Flieger ab Frankfurt/Hahn und mit der einen Stunde Zeitunterschied zu Portugal landete man auch schon etwas gegen 23 Uhr Ortszeit. Praktischerweise hat die Metro direkten Anschluss zum Flughafen und so ging's direkt für 2,40 Euro (24-Stunden-Ticket kostet 6 Euro) zur Station Trindade, in deren Nähe unser für drei Nächte gebuchtes Oporto View Appartment lag. Die junge Dame, die zur Schlüsselübergabe auf uns gewartet hatte, entpuppte sich dabei als wahre Quasselstrippe und erklärte uns alles lang und breit, wohingegen wir doch eher von der langen Arbeitswoche bzw. der Anreise geschlaucht waren und einfach nur relaxen wollten. Als sie dann noch anfing, irgendwas von "heute Abend weggehen" zu faseln, schauten wir uns nur irritiert an. Junge Dame, wir sind alle näher an 40 als an 30, also wo ist denn hier das Bett? Irgendwann zog die nette, aber zu diesem Zeitpunkt eher als nervig empfundene Plaudertasche also von dannen und wir erklärten mit glühenden Ohren und nach einem Gläschen SuperBock um weit nach Mitternacht den heutigen Tag für zu Ende.


Der folgende Samstag stand dann auch aufgrund sehr ungünstiger Spielansetzungen ganz im Zeichen der Stadterkundung. Porto kann definitiv was, wenngleich man nicht ganz mit Lissabon mithalten kann, aber ich klage hier auf sehr hohem Niveau. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist die Brücke Ponte Dom Luis I, welche etwas an einen umgefallenen Eiffelturm erinnert und sich über den Fluss Douro erstreckt. Hinzu kommen eine Vielzahl an barocken Kirchen, eine sehr schöne Altstadt, die sich unter anderem an die Hänge des Flussufers schmiegt und superfreundliche Menschen. Porto, beide Daumen hoch!

Nächster Tag dann aber Fußball. Erstes Ziel war das ca. 50 km von Porto entfernte Städtchen Aves, was man zwar auf der Landkarte kaum findet, wo aber immerhin gepflegter  Zweitligafußball gespielt wird. Eintritt gab es für realpreisige 5 Euro und bei sehr sonnigem Wetter mit warmen Temperaturen folgten wir dem Geschehen in dem unerwartet netten Stadion.

Rechts von der Haupttribüne fand sich dann zu unser aller Überraschung ein supportwilliger Haufen von ca. 25Mann/Frau hinter einer „Forca Avense-Fahne“ ein, der total gut abging und dazu noch ein paar bis dato nirgendwo gehörte Melodien dabei hatte hatte. Nochmals beide Daumen hoch!! Sogar ein paar Gästefans waren anwesend und im untypisch gelegenen Gästeblock mittig auf der Geraden untergebracht. Im Gegensatz zum Heimmob blieb es hier allerdings eher mau, obwohl man sogar n paar Fahnen im Gepäck hatte…
Alles in allem aber sehr cool, weil irgendwie vom Gefühl her eine Mischung aus Italien (kleiner stimmungsgewaltiger Heimanhang und geiles Wetter) und Tschechien ( Bier für 1 Euro), was ja beides nicht die schlechtesten Länder für Fußballbesuche sind. Sehr sympathisch, hier beim Club Deportivo de Aves. Gerade noch rechtzeitig, um hier keinen amtlichen Sonnenbrand auf unsere wintergebleichte norddeutsche Haut zu kriegen, hieß es nach Abpfiff Abfahrt und zurück nach Porto, Stadtteil Boavista…