FC Bayern München – SC Werder Bremen 6:0
18.10.2014
Arena
1. Bundesliga
Zuschauer:71.000 (ca. 2.000)
Weil mein Bruder und
ich unserem Vater zum 60. Geburtstag ein Wochenende in München geschenkt
hatten, ging es an diesem Bahnstreikwochenende am späten Freitagnachmittag,
nachdem auch der letzte von seinem Arbeitgeber in den Freigang entlassen wurde,
gen bayerische Landeshauptstadt.
Der erwähnte Streik war
uns glücklicherweise recht egal, da man von vornherein das Auto als
Anreisevariante wählte, weil wir bei den Phantasiepreisen der Bahn von über 100
Euro pro Person für die einfache Strecke ja auch nur noch kotzen konnte.
Schweine, elendige!!
Naja, wenigsten kam man
gut durch und hatte um kurz vor Mitternacht sein Ziel erreicht. Ausgefressen
wurde dann nix mehr und nach ein paar Drinks „Gute Nacht.“
Am nächsten Morgen fand man sich bereits um 11 Uhr (und somit pünktlich zur
Öffnung ) im Hirschgarten wieder. Herrliches Spätsommerwetter und ein paar
kühle Maßkrüge ließen echtes Urlaubsfeeling aufkommen und es war ein gehöriges
Stück Disziplin notwendig, um hier nicht vollends zu versacken. Also torkelten
wir zu dritt leicht angeschossen gen U-Bahn in Richtung Fröttmaning, wo das bajuwarische
„Schlauchboot“ ja steht.
Über das Spiel selbst hat ja vermutlich jeder zumindest ein wenig was gehört.
Selten habe ich in einem Ligaspiel solch einen Qualitätsunterschied gesehen.
Über 80 % Ballbesitz bei den Gastgebern und die
als historisch zu erachtende Tatsache, dass Werder nicht einmal aufs Tor schoss.
Puuuh, harte Kost und ich leg mich mal fest, Werder steigt in dieser Saison ab.
Wüsste nicht, wie man
mit dieser Mannschaft noch drei Teams finden soll, die noch schlechter sind.
Sehr schade!! Im Stadion selbst dann natürlich übelstes Eventpublikum. Die paar
Bremer Ultras stellten nachvollziehbar aufgrund des Spielverlaufs recht früh
den bis dahin auch nicht gerade guten Support ein und ansonsten war jeder Dritte
um mich herum damit beschäftigt sogar während des Spiels „Selfies“ zu schießen
und allerhöchstes halbherzig das Spiel zu verfolgen. Ein ganz Harter hatte
sogar eine Art Teleskopstock dabei, in welchen er sein Handy klemmte, um sich
anschließend zusammen mit seiner dummen Freundin in sich an Peinlichkeit
überbietenden Posen abzulichten. Was geht in solchen Leuten vor? Zwei Maß mehr
intus und er hätte sich dabei fotografieren können, wie ich ihn vom Ober- in
den Unterrang werfe. Unfassbar!!
Nun, lassen wir uns aber die Laune an diesem wunderbaren Samstag nicht
verderben und letztlich ist es auch für jemanden, der den Fußball liebt, immer irgendwie ganz cool, das ganze
Starensemble der Bayern mal live zu sehen anstatt nur im TV. Wir fahren jedenfalls nach Spielschluss in der
hoffnungslos überfüllten Metro gen Marienplatz, um in dieser Gegend im
Ratskeller deftig zu schlemmen und zu späterer Stunde den Abend bei ein paar
Bier im Hotel ausklingen zu lassen, ehe am nächsten Tag auch schon wieder der
Rückweg anstand.