Nächstes Ziel hieß Antwerpen, genau genommen der Südwesten der
belgischen Stadt, wo der Erstligist Germinal Beerschot seine Heimspiele auszutragen
pflegt.
Ich hatte mittlerweile das Zepter ähhhh Steuer übernommen und wiederum
recht ereignislos erreichte man Antwerpen und wunderte sich erneut über
die, zumindest für uns, teilweise recht unverständliche Verkehrsführung.
So fuhr man beispielsweise zwei Mal einfach in die Kreuzung, ohne genau zu wissen,
wer denn jetzt Vorfahrt hat. Auch gibt es hier Ampeln, an denen gleichzeitig
rote und grüne Lichter leuchten. Sehr seltsam, aber dennoch ohne Beule
o. ä. überstanden. Parken gestaltet sich ebenfalls nicht so einfach,
es sei denn man lässt sich auf die Abzocke ein und bezahlt 5 Euro, um auf
einem kurzerhand zum Parkplatz umfunktionierten Schulhof parken zu dürfen.
Nein Danke! In der Wohnsiedlung rund ums Stadion (da ist er wieder, der so oft
in Belgien anzutreffende britische Touch) wird sich schon irgendetwas finden.
Und siehe da, hier einfach mal am Straßenrand abstellen und flink Richtung
Stadion.
Dort eigentlich ganz nettes Ambiente, denn in der Seitenstraße neben der
Spielstätte waren etliche Bier- und Fressbuden aufgebaut, massig Leute
tranken den edlen Gerstensaft in einem Pub sowie davor und ganz holland/belgientypisch
bedröhnte ein DJ die Massen mit Techno.
Hier noch kurz verweilt ehe es ins Stadion ging, welches mit ca. 9.000 Zuschauern,
von denen 150 den Gästen zugehörig waren, etwa zu 2/3 gefüllt
wurde. Die Gäste waren aber eigentlich akustisch nicht zu vernehmen und
standen eher die gesamte Spielzeit regungslos im Block. Der Antwerpen-Stimmungsmob
findet sich am rechten Rand der Gegengerade wieder und war von unser Plätzen
aus schwer einzusehen, da wir auf selbiger saßen. Dürften aber so
ca. 400-500 Leute sein, die hier stehend ihr Team supporten. Und dies streckenweise
gar nicht mal schlecht. Sehr britisch, also oft laute Sprechchöre oder
Gesänge, die man bei uns eher selten oder nie hört und wohl zumeist
heimischen Schlagern oder so angelehnt sind. Wurde jedenfalls öfters mal
recht laut, ein Derby gegen den Lokalrivalen Royal Antwerpen dürfte sicherlich
mal nett sein, aber da trennt ja beide Clubs eine Liga.
Spielerisch tat sich die Heimelf zunächst gegen defensive Gäste schwer,
machte aber nach der Pause durch drei kurz aufeinander folgende Treffer (51.,
53., 55.) kurzen Prozess und schaltete einen Gang tiefer. Völlig ungefährdeter
Sieg also.
Nach dem Spiel dann zurück zum Auto, welches sogar noch unbeschadet da
stand (war nicht so selbstverständlich; die Gegend scheint nicht die beste
Adresse am Platz zu sein) und der Jan wieder ans Steuer. Heimfahrt in rund zweieinhalb
Stunden und gute Nacht.