Young Boys Bern - FC Sion 2:1
13.08.2006
Axpo Super League
Stade de Suisse
Zuschauer : 14.827

 

 

An diesem Sonntag hieß es erneut ausschlafen und planmäßig um 11 Uhr saßen wir bei strömendem Regen im Auto Richtung schweizer Hauptstadt.

An Grenzübergang hatten wir Glück, so wurden wir dieses Mal einfach durch gewunken und konnten uns somit nervige "Wohin, weshalb, warum?" Fragereien sparen.

Etwa eine Stunde später war dann auch schon Bern erreicht, man nahm die Autobahnabfahrt Wankdorf und machte sich auf die Suche nach dem Stadion, welches zu finden gar nicht so einfach ist, da es von außen nicht sofort als solches zu erkennen ist.

Sowieso muss man sich ernsthaft fragen, was bei den Planern des Stade de Suisse im Kopf so verkehrt gelaufen ist, das altehrwürdige und äußerst geschichteträchtige Wankdorfstadion einfach so abzureißen und 2005 an selber Stelle einen solchen Neubau mit integrierten Geschäfts- und Büroräumen zu errichten.
Auch hier haben wir es also mit einem dieser "Multifunktionsarenen" zu tun, die z.Zt. ja überall aus dem Boden gestampft werden und neben Fußballspielen auch zu Konzerten oder sonstigen Großveranstaltungen genutzt werden.
Vom Geist des "Wunders von Bern" spürt man jedoch kaum noch etwas. Schade drum!!!

Ticketbeschaffung verlief problemlos, es waren noch Plätze in allen Kategorien vorhanden und wer zufällig keine Schweizer Franken dabei hat, kann an den Tickethäuschen auch problemlos mit EC- oder Kreditkarte zahlen.

Die Zeit bis zum Anstoß verbrachte man bei einer fettigen Bratwurst noch in der schicken Stadionkneipe, die allerdings schon mehr einem Szeneclub ähnelte als einer Kneipe, ehe man sich durchs elektronische Drehkreuz auf seine Plätze begab.

Schräg gegenüber vom, auf der Ecke zwischen Gerade und Hintertortribüne gelegenen, Gästeblock konnten wir dabei zusehen, wie sich dieser mit etwa 300 Gästen füllte, die zum Anpfiff, ebenso wie der Heimblock außer ein paar Doppelhaltern und Fahnen nichts boten.

Der spielerische Auftakt war hingegen umso furioser, denn YB (wie der Heimclub von vielen seiner Anhänger kurz genannt wird) ging direkt in der 8. Minute durch Steve Gohouri in Führung, woraufhin im direkten Gegenzug Sions Di Zenso den Ausgleich markierte.

Danach schlief die Partie jedoch etwas ein und man konnte sich wieder vermehrt dem Geschehen auf den Rängen widmen, wo beide Gruppen über die meiste Zeit in Aktion waren, aber man auch sicherlich nicht von Hammer- Support sprechen kann, vielleicht auch deshalb weil auf beiden Seiten lediglich die Ultragruppen um Stimmung bemüht waren, das übrige Publikum sich aber kaum mit einbinden ließ.

Nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit zeigten die Gäste noch ein Transparent auf dem ihr Vereinswappen umrahmt von einem Lorbeerkranz zu sehen war, das Ganze wurde durch rote Papptafeln und einem genau abgemessenen "Seuls contre tous" Spruchband abgerundet.

Beflügeln sollte es ihre Mannschaft jedoch nicht, denn in der 49. Minute war es erneut Gohouri, der den 2:1 Siegtreffer für Bern erzielte.

Für uns ging es nach dem Spiel schnurrstracks wieder Richtung Deutschland, bzw. Söllingen wo wir kurz die Sachen in Jans Auto umluden, uns vom Schrotti verabschiedeten (Danke nochmals für die Unterkunft usw.) und noch etwa zwei Autostunden auf dem Weg in Jans Studentenwohnung verbrachten, von wo aus es am nächsten Tag wieder ins Emsland ging.