Chemnitzer FC – SV Meppen 1:2

14.04.2018

Stadion Fischerwiese

3. Liga

Zuschauer: 5.060 (ca. 200 Gäste)

 

 

 

„Iiiiiiiiiiiich komm aus Karl Maaaaaaarx Staaaaaadt, bin ein Verlierer, Baybyyyyyyyy...“, sang es schon die Band Kraftklub und tatsächlich scheint bei dem oder anderen Herrn aus dieser Stadt im Leben so einiges schief gelaufen zu sein.

 

Wisst ihr eigentlich, was der „Goldene Spork“ ist? Nein?

Der Goldene Spork ist ein von mir kreierter und nach einem ehemaligen Meppenspieler mit Osna-Background, der allenfalls durch einen hohen Unsympathie-Faktor in Erinnerung blieb, benannter Award, der nach Ablauf jeder Spielzeit an den unsympathischsten gegnerischen Spieler und an die unsympathischste gegnerische Fanszene geht.

Während der Spieleraward unangefochten an Jenas Sören Eismann geht, wandert der Goldene Spork in der Kategorie Fanszene eindeutig nach Chemnitz.

Die Jury urteilt dabei wie folgt: Beim Gastspiel in der Hinrunde im schönen Emsland glänzte man statt durch lauten und leidenschaftlichen Support durch seltsame Weltanschauungen. Da wurden mittels Transparenten irgendwelche emsländischen/norddeutschen Nazibands gegrüßt und insgesamt wurde mehr als deutlich, dass man den Scheitelmann aus Braunau am Inn eigentlich ganz gut fand.

Mehr muss dazu wohl nicht gesagt werden.

Dabei könnte man fast (aber halt nur fast) so etwas wie Mitgefühl entwickeln, wenn man bedenkt, dass der Chemnitzer FC ein paar Tage zuvor das Insolvenzverfahren angemeldet hat und in der nächsten Spielzeit allenfalls nur noch Regionalligafußball kicken wird.

Neben Erfurt also der zweite Club, der in Liga 3 finanziell den Bach runter ging.

So gut der SVM derzeit auch aufgestellt sein mag, solche Vereine dürfen gerne als mahnendes Beispiel gesehen werden, dass Hochmut oft vor dem Fall kommt…

Im Gegensatz zu den himmelblauen Sachsen herrschst beim SVM aber in jedem Fall derzeit gute Laube, denn der Klassenerhalt ist bereits sicher und so kann man es etwas entspannter angehen, da lediglich jetzt noch die Endplatzierung von Interesse ist.

Hatte ich persönlich vor diesem Spiel mit dem bisherigen Auswärtsfahrerminusrekord gerechnet, so wurde ich notorischer Pessimist erneut eines Besseren belehrt, denn knappe 200 Blauweiße waren es auch hier. Geht in Ordnung!

Zudem wurde die Partie mit einer kleinen optischen Einlage eingeläutet, in der man nochmal zeigte, wo man herkommt. Auch beim CFC gab es passend zum Motivationsspruchband ein Meer aus Fahnen zu sehen, was letztlich auf  beiden Seiten ein ordentliches Bild abgab.

Begleitet von ganz ordentlichen Support der emsländischen Anhängerschaft zeigte sich auf dem Platz recht schnell, dass Chemnitz nicht nur finanziell, sondern auch sportlich angeschlagen ist.

Obwohl unser Torhüter bereits nach 34 Minuten aufgrund eines Handspiels außerhalb des 16ers das Feld räumen musste, wurde dieser personelle Nachteil nie so richtig deutlich. Stattdessen wirbelte mal ein ums andere Mal durch die zuweilen stark überforderte CFC-Abwehr und hätte eigentlich schon weit vor Ablauf der regulären Spielzeit für eine klare Entscheidung sorgen müssen. Wie so oft fängt man sich dann aber noch den 1:1 Ausgleich, was aber spätestens nach dem 2:1 Siegtraumtor durch den immer stärker werdenden Luca Tankulic egal war.

So war die Laune nach Abpfiff natürlich bei uns prächtig und während sich allmählich von den Gleichgesinnten verabschiedet wurde, die den langen Weg ins Emsland antraten, ging es für mich - ohne noch von der HooNaRa abgepasst zu werden - zurück nach Leipzig.