Club NXT – KV Oostende 3:3
25.11.2023
Schiervelde Stadion
Eerste Klasse B
Zuschauer: 1.100 (ca. 150 Gäste)
Kleiner
Samstags-Doppler im Königreich Belgien. Die Spielplanmacher hatten zwei Spiele
der zweiten Liga zeitlich perfekt zueinander angesetzt, sodass sich ein Besuch
quasi aufzwang. Blaubacke war davon ebenso angetan und nahm daher zur frühen
Mittagsstund im roten Rennford Platz, der uns folglich via Zwolle, Breda und
Antwerpen ins Städtchen Roeselare beförderte.
Dem ein oder
anderen mag die KSV Roeselare noch ein Begriff sein. Der Verein spielte in der
Saison 2006/2007 noch im UEFA-Cup, wo man in der ersten Runde Vardar Skopje
eliminierte, in der zweiten aber am griechischen Vertreter Ethnikos Achnas
scheiterte.
Im Laufe der
Folgejahre setzte dann aber nicht zuletzt aufgrund von Liquiditätsproblemen der
freie Fall in die Tiefen des belgischen Fußballs ein. Der Verein spielt derzeit
lediglich fünftklassig, was insofern schade ist, da das Schiervelde-Stadion ein
durchaus schönes Exemplar inmitten von klinkerummantelter
Einfamilienhaus-Szenerie ist und durchaus höherklassigen Fußball verdient
hätte.
Naja, um die
KSV Roeselare soll es hier eigentlich gar nicht gehen, denn der Club Brügge
sorgt mit seiner Nachwuchstruppe dafür, dass zumindest im 2-Wochen-Takt der Ground noch halbwegs passabel mit
Zuschauern beehrt wird.
Statt
Schiervelde-Stadion trägt die Hütte dann den Namen „The Nest“. Keine Ahnung,
welcher großartige Marketing-Stratege sich sowas ausgedacht hat. Vermutlich
derselbe, welcher beschloss die Nachwuchstruppe aus Brügge „Club NXT“ zu
nennen. Die Fußball-Spielplan-Seite soccerway.com macht so einen Unsinn erst
gar nicht mit und bleibt traditionell bei Club Brügge II.
Ansonsten macht
es auf dieser kompakten Anlage durchaus Spaß, Fußball zu schauen, was unter
anderem auch rund 150 Mitgereiste von der Küste unter gelegentlichem Sing-Sang
tun und sich passenderweise hinter dem Banner mit der Aufschrift „Kustboys on
Tour“ versammeln.
Trotz der hin und wieder über den hauptsächlich unüberdachten Gästebereich ziehenden Schauerwolken wird der Gästeanhang am Ende den Weg hierher nicht bereut haben, denn in einer spielerisch schwachen, aber dafür torreichen Partie gelingt Oostendes Daniel Perez in der 97. Spielminute der nicht unverdiente Ausgleich zum 3:3.