dinamoploiestibericht

Rapid Bucuresti gegen Petrolul Ploiesti, was rein geografisch sicherlich schon als Derby bezeichnet werden kann, denn Ploiesti liegt nur eine gute Autostunde nördlich von Bukarest.

Wobei eigentlich Rapid gegen Ploiesti DAS Derby ist, wenn man mal die Stadtderbys in Bukarest ausblendet. Sicherlich ein lohnenswerter Kick, aber euch heute sollte es sich voll und ganz lohnen. Das Stadionul Arcul des Triumf liegt, wie der Name schon vermuten lässt nur wenige Meter von Triumphbogen entfernt. Dinamo kickt seit 2021 in dieser modern wirkenden Hütte, zuvor spielte man ja in einer feinen Ostblockschüssel etwas weiter im Süden der Stadt, wo heute noch Drittligist CS Dinamo Bucuresti seine Spiele austrägt. Die Ausführungen dazu, warum es auch hier zwei Clubs mit fast identischer Namensgebung gibt, spare ich mir, zumal ich auch es kaum wirklich kapiere. Rumänien halt.

Wir waren jedenfalls froh, dass das mächtige Sommergewitter, welches kurz zuvor einmal über die Stadt zog, weitergezogen war und wir nun trockenen Fußes die wenigen Meter zwischen Bushalte und Eingang gehen können. Dass heute Abend etwas Spannung in der Luft liegt, wurde beim Blick hinter den Gästeblock schnell deutlich, denn dieser war hermetisch abgeriegelt und von massenhaft vermummten Cops im Kampfmontur mit Maschinenpistolen bewacht.

Dementsprechend penibel und gründlich sind auch die Einlasskontrollen, wo dann auch meine Kamera zu einem „Diffidati“ wird und ich daher leider nur mit mittelmäßig scharfen Handyfotos dienen kann. Schon mal jemanden gesehen, der seine 500 Euro-Kamera als Wurfgeschoss verwendet? Ich noch nicht…..

Aber sei es drum. Die Peluza Catalin Hildan ist bereits eine halbe Stunde vor Anpfiff gut gefüllt und schmettert lockere, schwungvolle Gesänge ins Eck. Rund 20 Minuten später betreten die Gäste den Awaysektor gestenreich und bieten so die Grundlage für einen stimmungsvollen Fußballabend. Ohnehin hatte Ploiesti heute einen Sahnemob mitgebracht. Neben der Tatsache, dass man zwei Choreos zeigte, lag die Mitmachquote quasi bei 100%. Ganz, ganz starker Auftritt. Beide Fanlager zeigten zudem eine nicht geringe Zahl an Spruchbändern, in denen sie zumeist zum gegenseitigen Zusammenhalt innerhalb der Fanszenen im Kampf gegen Repressionen appellierten.

Ähnlich stark war jedoch auch die Heimszene. Der Großteil der aktiven Anhänger findet sich gegenüber des Gästeblocks hinterm Tor, aber auch auf der Geraden finden sich zwei Fangruppen. Ein kleiner Trupp von vielleicht 20 Mann, der optisch wie akustisch ziemlich untergeht und ein größerer Haufen aus offensichtlich etwas älterem Klientel, der sich in unmittelbarerer Nähe zum Gästeblock befindet. Ein ausreichend großer Pufferblock sowie reichlich Cops sorgen aber dafür, dass hier heute nichts großartig anbrennt. Gerade bei Dinamo herrscht hingegen ausgelassene Stimmung, denn mit 4:1 zerlegt man den Gegner recht fein.

So begeben wir uns auch hier sehr zufrieden nach dem Spiel auf den kurzen Rückweg zum Hotel, von wo es am Folgetag nach Hause geht. Top Tour!
Und hier noch was in eigener Sache. Obwohl ich mich lange gesperrt habe, da ich ja der Meinung bin, dass allzu viel Social Media-Konsum die Menschen krank und verrückt macht, habe ich quasi als Ergänzung zu dieser Seite einen kleinen Instagram-Account eingerichtet.
Plattform für Berichte und Fotos bleibt weiterhin diese Homepage hier, die Insta-Seite dient hingegen unterstützend als Medium für kurze Videos, Berichtankündigungen und sonstigen Kram, der mir auf Reisen so begegnet. So ganz genau, weiß ich selbst noch nicht, wie ich den Account sinnvoll fülle.
Folgt mir aber gerne hier
oder hier….