SG Dynamo Dresden – SV Meppen 1:1
15.01.2023
Rudolf-Harbig-Stadion
3. Liga
Zuschauer: 22.808 (ca. 350 Gäste)
Licht am Fahrrad, Licht am Fahrrad, Dy-na-mo!
Ähhh, na gut,
ja….Auf jeden Fall musste der große SVM von 1912 zum ersten Spiel des Jahres
direkt einmal durch die Republik zu Dynamo Dresden, um dort das vorletzte Spiel
der Hinrunde anzugehen. Meine bessere Hälfte und ich nutzten die Gelegenheit
und machten direkt ein Wochenende daraus, denn dieses kann man sicherlich ganz
gut in Elbflorenz verbringen. Unser AirBnB-Zimmer für die kommenden zwei Nächte
hatten wir in Dresden-Neustadt gefunden, welches als junges und recht
linksalternatives Viertel ganz gut zu gebrauchen ist. Der samstagabendliche
Streifzug auf der Suche nach Speis und Trank startete jedoch dann zunächst im
schönen Zentrum rund um Frauenkirche, Zwinger und Semperoper, wo dann auch
bereits der ein oder andere Blauweiße erspäht werden konnte, ohne dabei
offensichtlich die blauweißen Farben erkennen zu lassen. Besser ist‘s hier wohl
in „Dynamoland“.
Sonntag dann
Spieltag. Ist der Auswärtstermin 600 km von Zuhause aufm Sonntag sicherlich
nicht der Traum aller Fußballfans, so passte zumindest mir die
Sonntagsterminierung ganz gut, denn zeitlich befristet gewährt mir aktuell mein
Arbeitgeber den Montag als freien Tag, wogegen dann allerdings samstags
zumindest noch für einige Stunden die Maloche ansteht. Das recht zentral
gelegene Rudolf-Harbig-Stadion wird zu Fuß angesteuert, aus der Lärme vernehmen
unsere zarten Ohren Trommelrhythmen und sonstiges Bohei. Der Ursprung dieses
Spektakels wird wenige Minuten später aufgeklärt, als man kurz vorm Stadion dem
gut und gerne 1000-Mann/Frau starken Mob der Heimszene quasi in die Arme läuft.
Der Schal verbarg sich selbstredend tief unter der Jacke, sodass auch der Puls
unten bleiben und man das ganze Schauspiel aus etwas Distanz beobachten konnte.
Die Fanszene
der SG Dynamo hatte zu einem gemeinsamen Marsch aufgerufen, der an der Frauenkirche
startete und selbstredend am Stadion endete. Von reichlich Pyro begleitet
läutete man so einerseits das Fußballjahr 2023 andererseits auch das 70-jährige
Jubiläum des Vereins ein, welches konkret am 12. April begangen wird und dann
auch durch das Transparent mit der Aufschrift „Niemand ist größer als der
Verein“ optisch in großen Lettern vom K-Block zum Ausdruck gebracht wurde.
Der SVM kann
dann auf eine etwas längere Vereinsgeschichte verweisen, denn vor etwa 6 Wochen
feierte man seinen 110. Jahrestag, was dann durch eine sehenswerte Aktion kurz
nach Anpfiff von den knapp 400 Mitgereisten entsprechend zelebriert wurde. Im
weiteren Verlauf wurde das Team dann unermüdlich akustisch nach vorne Getrieben,
in den Monaten Januar, Februar, März, April und Mai braucht es schlichtweg
Punkte, Punkte und nochmals Punkte, um da unten rauszukommen und auch in der
kommenden Saison 3. Liga zu spielen. Da war jedem klar, der heute hier im
Gästeblock stand und so war es ein ganz zufriedenstellender Auswärtsauftritt,
denn mir persönlich sind ohnehin Fahrten in dieser Mob-Größenordnung wesentlich
lieber als mit 1.000 Leuten nach Osna oder Duisburg, von denen dann die Hälfte
Suffkis und/oder Vollidioten sind.
Dynamo Dresdens
Mannschaft hinkt ähnlich wie der auf Krücken herumschleichende Coach Markus
Anfang (sind das Impf-Spätfolgen? Ach nee, kann ja gar nicht, hahahaha…) den
eigenen Saisonzielen deutlich hinterher und dürfte daher auch den mickrigen
Punktgewinn am heutigen Tage eher wie eine Niederlage empfinden, während
natürlich bei uns der Jubel keine Grenzen kannte, als Neuzugang und Talent
Marek Janssen in der 91. Minute noch den hart erkämpften Ausgleichstreffer
einnetzte.
Weiter, immer weiter! Es ist es vorbei, wenn es tatsächlich vorbei ist.
Danke an Blaubacke für die Bilder!