FK Dukla Praha – FC Zbrojovka
Brno 1:1
09.08.2014
Stadion Juliska
Czech Liga
Zuschauer: 1.579 (ca.
40 Gäste)
Am Nachmittag dann
weiter zum Stadion von Dukla, wo der Wagen direkt am Stadion geparkt werden konnte.
Über eine halbe Stunde vor Anstoß lungert schon eine achtköpfige Truppe am
Haupteingang rum. Dukla Hooligans? Oder gar Freunde der dritten Halbzeit aus
Brno?
Nein, die Meute stellt
sich schnell als Mob deutscher Hopper heraus. Keine Ahnung, was man so früh
hier will, zumal die Kassen noch nicht geöffnet haben. Zaunfahne aufhängen
vielleicht? Man weiß es nicht….
Wir ziehen es
jedenfalls vor, ein paar Meter die Straße hinunterzugehen und uns dort auf der
kastanienbewachsenen Terrasse eines Restaurants für günstiges Geld bewirten zu
lassen. Ist Tschechien (ja, ich weiß, dass es eigentlich Tschechische Republik
heißt….) ohnehin schon günstig, so fällt der Rechnungsbetrag nochmal niedriger
aus, wenn man weiter abseits der Touristenpfade diniert. Hier hätte man es sich
gepflegt noch eine ganze Weile länger gut gehen lassen können, aber die Pflicht
ruft ja. Also kurz vor Anpfiff mal wieder die paar hundert Meter zurück und
rein ins altehrwürdige Stadion Juliska.
Betritt man selbiges durch
den Haupteingang, steht man nach ein paar Schritten im obersten Bereich der
Haupttribüne und staunt ersteinmal Bauklötze.
Geiles Teil,
unglaublich wuchtig und man ist wirklich ein ganzes Stück oberhalb des
Spielfeldes. Richtig cool! Auch der restliche Teil des Stadions gefällt durch
seine kleinen Stehtraversen plus Wellenbrecher ganz gut. Definitiv ein Ground
mit starkem Wiedererkennungswert!!
Leider zieht der Meister von 1953, 1956, 1958, 1961, 1962, 1963, 1964, 1966, 1977, 1979 und 1982 nicht gerade die Massen an, da man in der Beliebtheitsskala wohl ein ganzes Stück hinter Slavia, Sparta, Bohemians und vielleicht sogar Zizkov liegt. Die offiziell 1.579 Zuschauer verlaufen sich daher auch mehr oder minder im großen Stadion. Ein kleiner Haufen im mittleren unteren Bereich der Haupttribüne ist zwar um so etwas wie Stimmung bemüht und nebenan in der oberen Ecke der selben Tribüne machen ca. 40 Leute der Kategorie A-C aus Brno es diesen nach, aber das miese Ballgeschiebe ohne jegliche Torraumszene dort unten auf dem Feld, das manche Fantasten auch Fußball nennen würden, lässt keine ausufernde Stimmung aufkommen.
Mir
ging's auch allenfalls mittelprächtig, so hatte ich mir beim
morgendlichen Kick wohl einen leichten Sonnenstich zugezogen, der nun
durch
Kopfschmerzen, Müdigkeit und Durst (auf Wasser, nicht auf Bier)
seine Symptome
zeigte. Zudem stellte ich im Nachhinein fest, dass mir im Wahn wohl
Geld aus
dem Portmonee gefallen sein musste. Nicht viel, aber immerhin
bedenkliche
Auswüchse. So vergingen die Spielminuten zäh wie Gummi, ohne
dass auch nur
etwas passierte, das uns aus unserer Lethargie hätte befreien
wollen. Das
Fotografieren der Plattenbauten am Horizont war dabei der am
sinnvollsten erscheinende Zeitvertreib. Unehrenhafterweise
verließen wir zehn Minuten vor Abpfiff den Ort
des Grauens ähhhh Geschehens, weil wir uns einredeten, sonst nicht
rechtzeitig
beim nächsten Kick zu sein. War natürlich nur eine
vorgeschobene Begründung, aber
wenn man es sich nur lange genug einredet, glaub man es ja irgendwann
selbst.
Gesehen hat unser höchst unsoziales und stark zu verurteilendes
Verhalten aber hoffentlich
keiner der zahlreich versammelten Hopperpolizei-Bediensteten.