BSV Kickers Emden – SV Meppen 0:1
25.07.2025
Ostfrieslandstadion
Regionalliga Nord
Zuschauer: 6.400 (ca. 1.200 Gäste)
Regionalliga-Nord, Saison 2025/2026! Endlich geht’s wieder los!
Beim SVM
herrscht bereits vor dem ersten Spieltag eine leichte Form der Euphorie und das
sogar, obwohl die vergangene Spielzeit eher enttäuschend war.
Vergessen
scheint all das zu sein und auch ich muss gestehen, dass sich meine temporär
etwas erkaltete Liebe zum Verein bzw. eher zur Mannschaft wieder neu entfacht
hat.
Wie kann so
etwas sein? Nun, einerseits hat die Mannschaft eine sehr überzeugende
Vorbereitung gespielt und der Verein hat mit der Verpflichtung von Olufemi
Smith als sportlichen Leiter nach meinem Empfinden einen guten Griff getätigt,
so bringt „Femi“ offenbar Ruhe, Sachlichkeit und Professionalität auf diese
Position.
Auch die
Zugänge machen Bock auf die neue
Spielzeit, denn man hat dem ersten Eindruck nach zu urteilen, sportlich an
Qualität gewonnen.
Gekommen sind:
Julian Ulbricht
(St. Pauli II)
Thorben Deters
(Preussen Münster)
Noah Oberbeck
(VfB Lübeck)
Simon Engelmann
(SV Rödinghausen)
Oliver Schmitt
(1. FC Köln II)
Ersin Zehir (SC
Norderstedt)
Niclas Nadj (SC Paderborn II)
Mika Herrmann
und Jonas Goldenstein (eigener Nachwuchs)
Fever-Pitch.eu
sagt „Herzlich willkommen!“
Gegangen sind:
Luca Prasse
(Holstein Kiel)
Marek Janssen
(RW Essen)
Christopher
Schepp (RW Oberhausen)
Willi Evseev
(FSV Schöningen)
Bennet Schmidt
(HSV II)
Tim Möller
(Karriereende)
Leon Tasov
(Preussen Münster II)
Fever-Pitch.eu
sagt „Viel Erfolg bei den neuen Herausforderungen und Danke für eure Dienste!“
Aber zurück ins
Hier und Jetzt: Die Marschroute ist klar. Tabellenplatz 1 und der damit
verbundene Aufstieg in die 3. Liga, dorthin zurück, wo man vor etwa drei Jahren
abgestiegen ist.
Dabei hat es
das Auftaktprogramm gleich in sich, denn alleine an den ersten vier Spieltagen
geht es gegen Mitfavorit Emden, gegen den VfB Lübeck, gegen den unberechenbaren
Aufsteiger Altona 93 und gegen den ebenfalls ambitionierten Rivalen aus
Oldenburg.
Das
freitagabendliche Auftaktspiel Emden gegen Meppen sollte also einen perfekten
Rahmen für die neue Spielzeit bilden und bedeutete abermals eine stattliche
Karawane die A31 hinauf in die Seehafenstadt.
Alle sind
völlig „meppig“ (offenbar ein Neologismus, der kurz und bündig die zarten Blüte
einer möglicherweise aufkommenden Euphorie beschreiben soll), sodass selbst
mein Vater und mein Onkel anreisen wollen und ich mich mit den Genossen Chrissi
und Schmargo auf der Rückbank des „Ingolstädters“ einquartiere. Zu vorletzt
Genannter hat völlig irre (bzw. meppig) 15 halbe Liter-Dosen dabei, bei einer
Autofahrt von lediglich einer Stunde wohlgemerkt. Aber recht so, schließlich
will man ja nicht verdursten.
Um diesem
Schicksal doppelt entgegenzuwirken, haben auch dei Freunde aus Emden abermals
ein kleines Begrüßungsfest organisiert, auf dem man kurz verweilte und sich bei
guten Gesprächen mit vielen bekannten Gesichtern auf die kommende Runde sowie
insbesondere auf das heutige richtungsweisende Spiel einstimmte. Danke dafür,
Jungs!
Das schmucke
Ostfrieslandstadion war an diesem Abends sehr gut gefüllt und die offiziell
6.400 Zuschauer, unter denen rund 1.200 Menschen den Emsländern die Daumen
drückten, bildeten eine würdige Kulisse.
Das Intro stand
ganz besonders im Zeichen der Freundschaft, denn sage und schreibe 30 Jahre
währt mittlerweile das Bündnis zwischen den beiden Fanlagern.
Gefeiert wurde
dies mit einer optischen Aktion, die darin bestand, dass ein „30 Jahre“-Banner
vor dem Block der Emder hing, während ein blockübergreifendes „Meppen 30
Emden“/“In den Farben vereint und in der Freundschaft verbunden“ am Zaun
prangte und durch kleine Plastikfahnen optisch abgerundet wurde.
Und auf dem
Platz? Die neu zusammengestellte Mannschaft des SVM von 1912 legte los, dass
einem nur Staunen blieb. Schnelles Passspiel mit hoher Genauigkeit setzte die
Gastgeber von Beginn an mächtig unter Druck, besonders Neuzugang Ersin Zehir
scheint ein echter Glückgriff auf der Position des Spielgestalters zu sein.
Einzig gelang
es nicht, den Ball ins Tor zu legen und so ging es zunächst mit 0:0 in die
Pause, in deren Anschluss zunächst Emden etwas mehr vom Spiel hatte. Die Erlösung
allerdings rund 20 Minuten vor Schluss als Niclas Wessels sich einfach mal ein
Herz nahm, nach abgepralltem Eckball von der Strafraumgrenze abzog und den Ball
im gegnerischen Tor versenkte.
Was folgte war
ein unglaublich geiler Torjubel, bei dem mächtig Druck abgelassen wurde und
eine Mannschaft, die sich den Sieg mit viel Kampf über die Ziellinie rettete.
Wie ist dieser
Sieg zum Auftakt nun einzuordnen? Keine Frage; er ist für die Moral und für die
Ruhe im Verein unfassbar wichtig und wie es für mich typisch ist, stelle ich
diesen Bericht leider wieder einmal viel zu spät fertig. Mittlerweile sind drei
Spiele gespielt und die Mannschaft ist auf einem guten Weg. Dem Spiel in Emden
folgte ein 3:1-Heimsieg gegen den VfB Lübeck und erst gestern ein wildes 4:4
bei dem Aufsteiger Altona 93, nach 4:1 Rückstand wohlgemerkt.
Ernstzunehmende
Konkurrenz um den Aufstieg zeichnet sich bereits jetzt ab, konkret sind dies
wohl die Teams von/aus Drochtersen/Assel, Phönix Lübeck, Oldenburg, Flensburg,
Jeddeloh…. Gespannt muss man auch sein, was die Zweitvertretungen von Hannover,
Hamburg und Bremen machen, wenn diese einmal ins Rollen kommen.
So oder so wird
diese Saison ein wahres Hauen und Stechen werden und so manche Nerven kosten.
Hoffen wir das Beste!
Forza SVM!
Danke an Blaubacke fü die Bilder!