SG Eintracht Frankfurt U23 - SV Waldhof Mannheim 0:2
22.03.2009
Stadion am Bornheimer Hang
Regionalliga Süd
Zuschauer: 1.574 (700)

Nach erholsamer Nacht und doch recht gutem Frühstück wurde München dann auch schon wieder "Auf Wiedersehen" gesagt und der Heimweg mit Zwischenstopp in Ultra-Town Frankfurt angetreten.
Dass hier alles ein Stück weit asozialer ist, als in München, erfuhr man gleich, als man beim Wegschließen seines Rucksacks von einer Pennerin nach Kleingeld gefragt wurde (was man freundlich verneinte) oder als einem diverse - allem Anschein nach zu urteilen - Junkies in der U Bahn Station begegneten. Trotz anfänglicher aber kurzer Orientierungsprobleme war relativ fix die richtige Route gefunden und man stand ca. 10 Minuten vor Anstoß am Ort des heutigen Geschehens. Das Stadion am Bornheimer Hang (was offiziell leider nicht mehr so heißt, sondern den Namen einer Bank trägt) muss mal ein recht geiler, alter Ground gewesen sein, wovon bis auf die schöne, alte Holztribüne aber leider kaum noch was zeugt.
Der Rest wurde dem Erdboden gleichgemacht und durch recht normale "Tribünen" ersetzt.
Dies alles glich heute noch mehr oder weniger einer Baustelle, wobei der Umbau aber dennoch so gut wie abgeschlossen sein soll.
Da beide Szenen freundschaftliche Kontakte zueinander pflegen, war die Atmosphäre recht entspannt, die ca. 600 Mannheimer (plus geschätzte 100 auf der Haupttribüne) zeigten zu Spielbeginn eine riesige "Ultras Mannheim" Blockfahne und unterstützten im folgenden Spielverlauf ihr Team recht ordentlich und streckenweise recht laut. Die Frankfurter Ultraszene gab heute natürlich auch ihr Stelldichein und war mit schätzungsweise 200-250 Leuten anwesend, die zu Spielbeginn nochmals mittels einer kleineren Choreo auf die freundschaftliche Beziehung beider Szenen zueinander hinwies.
Was folgte war auch auf Heimseite guter Support, der u. a. durch die vielen schönen kleinen und großen Schwenkfahnen der Frankfurter Szene unterstützt wurde. Dazu gab es auch hier immer mal wieder Spruchbänder gegen die europaweit um sich greifende Repression gegenüber Fußballfans. Meine Freundin zweifelte zwar mal wieder etwas stark an meinem Hobby, aber mir gefiel das Alles hier schon nach wenigen Minuten besser, als die Geschichte gestern in München auch wenn hier nur ca. 2 % der Zuschauerzahl gegenüber dem Vortag erreicht wurde. Dieser Fußball hat zumindest noch ansatzweise Seele und es bleibt zu hoffen, dass der stark insolvenzbedrohte Waldhof die Kurve kriegt und mittelfristig vielleicht auch mal wieder 2. Bundesliga spielt. Der heutige Sieg gegen den Tabellenführer war jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung!
Zu Spielende versammelten sich dann noch die Ultras beider Lager im Gästeblock, feierten sich selbst und setzten ein Zeichen gegen alle Versuche die Ultrakultur zu vernichten.
Hoffen wir mal, dass es DFB, Polizei und sonstigen Machenschaften nie gelingen wird.

Bild mit freundlicher Genehmigung von : www.kurpfalzonkel.de

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