ASV Geel – KVV Vosselaar 2:0

02.10.2021

Stadion de Leunen

Provinciale 1 Antwerpen

Zuschauer: ca. 400 (keine Gäste erkennbar)

 

 

Nach dem Spiel wurde die Besatzung gewechselt und in Blaubackes Renn-Opel auf der Rückbank Platz genommen. Mit an Bord weiterhin Gerrit und ein bereits sichtlich angeschlagener B., den wir im weiteren Verlauf des Berichtes aufgrund einer evtl. zu Missverständnissen führenden Namensgleichheit zum Verfasser dieser Seite einfach mal Baba nennen, denn (so glaube ich zumindest) diesen Namen gab er sich später im Suff selbst. 

Ziel war das Städtchen Geel, südlich von Antwerpen, wo der ASV Geel im heimischen Stadion de Leunen ab 20 Uhr gegen den Ball treten sollte. Das Kürzel ASV bedeutet dabei übrigens „Allemaal Samen Verbroedering“, was wir ja ziemlich geil finden und daher auch gut abfeiern. Für bescheuerte Abkürzungen im Fußball-Vereinsnamen sind ja sonst eher die Niederländer bekannt, aber das ist auch schon recht gelungen.

Da wir mit recht üppigem Zeitpolster ausgestattet waren, wurde in Geel angekommen zunächst der örtliche Carrefour gestürmt und das Regal etwas um ein paar Flaschen belgischer Bierspezialitäten durchforstet bzw. geplündert. Wenn ich schon mal nicht Fahrer bin, kann ich mir immerhin auf der Rückbank fein einen reindübeln. Baba sah es genauso und so musste ich nicht alleine dem Trinksport frönen. Der Jungspund schien dabei allerdings recht motiviert und stellte mich alten Sack doch recht schnell in den Schatten.  

Auch der obligatorischen Stopp in einer Frituur durfte natürlich nicht fehlen und praktischerweise liegt die Frituur „t’Frutzakske“ in Wurfweite zum Stadion. Die servierten Portionen sind dazu überaus opulent und munden recht anständig, auch wenn mir die Fritten und die Frühlingsrolle (ja, korrekt, ich lasse mich schließlich nicht als Fleisch aus Massentierhaltung fressenden Banausen beschimpfen) einen Tacken zu lange im Fett gebadet haben. Auch in Punkto Schmierfaktor müssen wir leider recht viele Punkte abziehen, denn alles wirkte recht sauber, ja nahezu steril. 

Gut gesättigt ging es schließlich rüber zum Ground, welcher mit überdachtem Ausbau auf jeder Seite ganz gut zu gefallen weiß. Warum nun ein Sechstligist solch ein verhältnismäßig anständiges Stadion besitzt, fragt man sich vielleicht zu Recht. Die Erklärung ist, dass der ASV Geel der Nachfolgeverein des 2008 Konkurs gegangenen Vereins KFC Verbroedering Geel ist, der einige Jahre in der zweiten Liga spielte und mir irgendwie noch im Gedächtnis hing. Vermutlich aus Prä-Internetzeiten, als ich als kleiner Bub gebannte vor der Glotze hing und Eurogoals schaute, um fetzenartig Bilder von den europäischen Tribünengeschehnissen zu erhaschen.

Zutritt zum Stadion gibt es für recht happige 12 Euro, wobei Nachahmern empfohlen sei die 2 Euro günstigere Stehplatzkarte zu kaufen, denn wo am Ende gestanden, respektive gesessen wird, interessiert am Ende keine Sau. 

Warum auch; die vielleicht 400 Zuschauer verteilen sich recht überschaubar in diesem 8.000-Ground und man muss sich schon die Frage nach dem Sinn dieses doch recht trostlosen Unterfangens gefallen lassen. Immerhin versammelt sich auf der Gegentribüne ein etwa 20-köpfige Stimmungskern, der hier und da mal nen belgischen Schaaaaalalalalaaaa-Chant von sich gibt. Eine Freundschaft zu den supportwilligen Jungs und Mädels vom VVV Venlo scheint ebenso zu existieren, was uns allen dann doch recht neu war. Respekt aber in jedem Fall, dass man sich alle zwei Wochen hier in den tristen Niederungen der Provinciale 1 Antwerpen trifft und hinter seinem Team steht. Das ist ja an Trostlosigkeit kaum mehr zu überbieten. Daher war man jetzt nicht tottraurig, dass irgendwann abgepfiffen wurde und der rund dreistündige Heimweg angetreten werden konnte. Während ich mir noch ein paar belgische Bierchen aus dem Hause Leffe reintat, zollte Baba dem reichlichen Konsum vom Starkbier recht schnell Tribut und verfiel in eine Art Ohnmachts-Dämmerschlaf. Blaubacke steuerte hingegen das Gefährt sicher gen Heimat, welche man gegen 1 Uhr in der Nacht wieder erreicht hatte.