KAA Gent - Royal Standard de Liege 1:2
21.12.2014
Pro League
Arena
Zuschauer: 19.458 (ca. 300 Gäste)
Zum Jahresabschluss reizte
noch ein gut zu machender Doppler in Belgien. Da musste nicht lange überlegt
werden und so steuerten Jan und ich seit einiger Zeit mal wieder das belgische Nachbarland
an.
In Gent waren wir zwar
vor fünf Jahren schon mal, aber auch hier geht der Wandel der Zeit nicht vorbei
und so spielt der KAA Gent seit 2013 in der sog. Ghelamco-Arena, welche 19.999
Zuschauern Platz bietet. Und diese Spielstätte
wird anscheinend ganz gut angenommen, denn zumindest gegen die großen Namen
Belgiens wird es ordentlich voll. So auch heute und da ich mit annähernd
ausverkauftem Haus rechnete (und dies dann ja auch fast so kam), wurden
sicherheitshalber vorher per Mail zwei Tickets reserviert.
Letztlich gab‘s dann
doch noch geöffnete Kassenhäuschen, die ein paar Resttickets verscherbelten, aber
ist ja völlig egal.
Zum Stadion ist im Prinzip nicht viel zu sagen. Jan fand‘s "eigentlich
ganz gut", während ich mich nicht so anfreunden konnte. Insgesamt zu
charakterlos und kühl, zudem ist das Aufhängen von Zaunfahnen wohl komplett
verboten, was in meinen Augen ein Grund wäre, nie wieder einen Fuß ins schöne Emslandstadion
zu setzen, wenn es mal bei uns so weit käme.
Der "Kunde"
soll artig die überteuerten Ticketpreise zahlen, aber ansonsten mal schön die
Fresse halten und schon gar nichts tun, was zahlungskräftige Sponsoren vom Geld
Reinpumpen abhalten könnte. „Schöne“ neue Fußballwelt.....
So musste ich dann auch
tatsächlich ein wenig suchen, um so etwas wie einen Heimfanblock auszumachen,
der dann letztendlich hinterm Tor zu sein scheint. Außer ein paar Gesängen, die
relativ schnell wieder verebbten und ein paar mehr Trikotträgern als im Rest
des Stadions, blieb es aber recht mau.
Ein bisschen „Rebellentum“ im ansonsten so sterilen Fußballzirkus zeigten da
die Ultras von Standard. Zuerst gab es eine kleine und recht mies ausgeführte
Choreo mit kleiner Blockfahne und Pappen in Vereinsfarben, welche wohl aber nur
den primären Grund hatte, unter der Fahne etwas mit Pyrotechnik zu hantieren, sodass wenig später
erwartungsgemäß reichlich Rauch aus dem Gästeblock aufstieg und zum Teil auf
dem Platz oder im Graben davor entsorgt wurde. War ok, wie auch der folgende
Support der rund 300 Gästefans.
Ansonsten war zur Abwechslung das Spielfeld mal der Blickfang. Ein recht
unterhaltsamer Spielverlauf sorgte für Unterhaltung. Lüttich ging direkt in der
12. Minute durch Ex-Gladbachs de Camargo in Führung, worauf Gent in der 16.
Minute ausglich. Lüttichs Enoh schien darüber wohl so angestachelt, dass er
nach einem Brutalo-Foul in der 36. Minuten glatt die Rote Karte sah und bis
kurz vor Schluss als Gents Asare davon inspiriert ebenfalls ordentlich
hinlangte, um das zahlenmäßige Gleichgewicht wieder herzustellen, in Unterzahl spielte.
Da die Hausherren trotz zahlreicher guter Chancen den Ball aber nicht in des Gegners Maschen einnetzen konnten, passierte auch heute das, was so oft zu beobachten ist, wenn das eigentlich aktivere Team seine Chancen nicht nutzt. Lüttich macht in der 94. Minute das 1:2, was ekstatisches Feiern des Gästemobs zur Folge hat. Wir freuen uns ein wenig mit, ehe wir flinken Schrittes zurück zum Auto eilen….