Hallescher FC – SV Meppen 3:0
17.09.2011
Stadion am Bildungszentrum
Regionalliga Nord
Zuschauer: 2.006 (ca. 110)
Die Frage aller Fragen beim Heimspiel gegen
Wolfsburg II war ,,Wie kommt ihr nach Halle?" Die Lösung ließ nicht lange auf
sich warten und Anfang der Woche war ein
feiner 9er Bulli organisiert sowie recht schnell komplett ausgebucht.
Leider ist einem nicht einmal mehr am Samstag ein
gemütliches Ausschlafen vergönnt, denn bereits um kurz nach 5 kroch man noch
vorm Klingeln der Weckers aus dem Bett. Muss wohl an der Aufregung gelegen
haben. Magdeburg, Halle, Meuselwitz, Plauen; das sind doch so die Fahrten, auf
die man sich nach all den Jahren miesen Oberligatrotts freut und die
weitestgehend noch sowas wie Neuland für die gesamte Szene bedeuten.
Auf dem Weg zum Treffpunkt am Bahnhof mit einem
Schmunzeln vorbei an den letzten Vertretern des Meppener Partyvolks, die hier
vermutlich jeden Samstagmorgen um kurz nach 6 hier so stehen. Tag ein, Tag aus
derselbe Wochenendablauf, dieselben Kneipen, dieselben Gesichter und zur
Krönung einmal im Jahr eine Woche Suff auf Mallorca. Das war's. Mit dem Geld,
was man hier die ganze Nacht sinnlos versäuft, kann man auch was Sinnvolleres
anstellen. Seinen Heimatclub nach Halle begleiten und dort ein paar Stunden mit
coolen Leuten verbringen zum Beispiel.
Also setzte sich der Bulli mit Sebastian, Schrotti,
Andrea, Schledde, Kloppi, Chrissi, Stevo und mir an Bord in Bewegung, um
vorerst Magdeburg anzusteuern und hier den Jan zur Komplettierung des Fahrzeugs
einsteigen zu lassen. Irgendwo zwischen Magdeburg und Halle traf man dann auf
nem Rastplatz auch auf den ,,Szene Meppen Bus" und begrüßte die bekannten
Gesichter, ehe gemeinsam die letzten Kilometer angetreten wurden. Der Verein
hatte übrigens noch einen weiteren Bus gesponsert, dieser war nochmals mit ca.
35 Leuten gefüllt, größtenteils jedoch seltsames Klientel. Teilweise sogar so
hart, dass man sich später im Stadion bei ein, zwei Personen fragte, ob diese
überhaupt zum SVM gehören und schon kurz vor einer Persokontrolle stand, ehe
sich alles aufklärte.
Schön, auf der anderen Seite zu sehen, dass die
Szene (bzw. der Teil der Leute, der immer fährt) mittlerweile so gefestigt ist,
dass man zusammen im nicht immer ganz günstigen regulären Bus fährt und nicht
blind den kostenlosen Angeboten folgt. Nun denn, in Halle selbst gab's dann auf
dem Anfahrtsweg zum Stadion noch Begleitung von ein paar wenigen Polizeiautos,
was uns dann aber irgendwie bisschen zu blöd war und wir das letzte Stück schon
mal vorfuhren.
Die Autos und Busse direkt hinterm Gästeblock
geparkt, ging es nach recht peniblen Einlasskontrollen hinein in selbigen. Von
den Fotos her hatte ich mir diesen sogar noch schlechter vorgestellt, aber
dennoch eher suboptimal. Recht lang gezogen, dafür aber nur ein paar wenige
Stufen hoch. Dennoch machte Amisia Ultra annähernd das Beste aus der Situation
und gab einen insgesamt zufriedenstellenden Eindruck ab. Generell stellte man
heute das einzige stimmungsgebende Element im gesamten Stadion, denn Saalefront
und Co. zogen wohl irgend nen Protest durch, von daher gab es heute abgesehen
von einigen kurzen Anti-Stadionverbotsgesängen keine Gesänge und bis auf zwei Protestbannern
keine Zaunfahnen. Alles also ein wenig lahm und auch die elf Helden auf dem
Platz bekamen vom Titelanwärter heute ihre Grenzen recht deutlich aufgezeigt,
wodurch auch der Meppener Support zum Ende hin mehr und mehr verstummte. Die
Hallenser konnten wohl auch kaum den Schlusspfiff abwarten, so war es doch der
von ihnen so betitelte Schritt ,,Zurück in die Zukunft", d.h. nach vielen
Monaten im Ausweichstadion geht es nun zurück ins modernisierte
Kurt-Wabbel-Stadion, was die heimische Szene mit einem Autocorso zelebrierte.
Wir hatten hingegen recht wenig zu zelebrieren, denn insgesamt hatte sich wohl
ein jeder - in welcher Hinsicht auch immer - etwas mehr vom heutigen Tag
erhofft.
Wenig später dann also geordnet und fahrenderweise den
Rückzug angetreten, der einen direkt am Haupteingang entlangführte und man
beinahe einen Hallenser anfuhr, jedoch konnte durch ein aus acht Kehlen
gleichzeitig ertönendes ,,Hey, Pass auf!!" der Fahrer aus seiner
kurzen Träumerei gerissen werden. Wäre sicher für alle Beteiligten ungut
geendet.
Rückfahrt dann sicherlich eine der lustigeren Art, eine Flasche Alte Liebe war
plötzlich leer und das Niveau der Gespräche sank proportional zum
Flascheninhalt, sodass insbesondere Fahrer und Beifahrer (beide relativ bzw.
vollkommen nüchtern) froh gewesen sein dürften, als der Meppener Bahnhof
erreicht war. Hier trennten sich dann
nach gut 15 Stunden wieder die Wege und ein jeder folgte seinem abendlichen
Restprogramm. Insgesamt eine Fahrt, die ruhig so nochmal wiederholt werden
könnte und ein besonderes Danke an Sebastian fürs Organisieren des Bullis!