SC Hansa Hamburg II – USC Paloma IV    2:3

31.08.2024

Sportanlage Heiligengeistfeld

Kreisliga Hamburg 6

Zuschauer: ca. 50

 

 

 

Stadien, die ein besonderes Panorama bieten, haben es mir angetan.

Als ich vor einiger Zeit im Netz ein Foto des neugestalteten Flakbunkers am Heiligengeistfeld sah, war ich reichlich angefixt und meine To-Do- Liste wurde um einen Ground erweitert.

Dabei ist der Begriff „Ground“ wirklich außerordentlich wohlwollend, denn eigentlich sind es nur zwei öde Kunstrasenplätze, die sich unmittelbar hinter bzw. neben dem Millerntorstadion zu Füßen des Bunkers ausbreiten und wahlweise den Mannschaften des SC Hansa Hamburg oder den Frauenmannschaften des FCSP als Spielstätte dienen.

Mit dem wie ich finde extrem geil designten Bunker im Hintergrund aber natürlich schon eine ziemliche Wucht, was Stadion bzw. Sportplatzpanoramen angeht.

Etwas schwierig gestaltet sich vielleicht beim ersten Besuch hier die Suche nach dem Eingang, denn diesen findet man recht versteckt links vom Zugang zum Gästeblock des Millerntor, gegenüber vom Parkhaus an der Rindermarkthalle, neben dem Recyclinghof, indem man einfach durch den Zugang spaziert, der eigentlich lt. Ausschilderung Spielern und Funktionären vorbehalten ist. Anders geht’s halt nicht, dafür kostet es aber natürlich auch keinen Eintritt.

Oder man umrundet das Außengeländer des „Grünen Bunker“, von wo man ebenfalls bestens auf das Spielfeld blicken kann. Allerdings ist man dann natürlich nicht im Ground, sondern nur daneben und nimmt obendrein das Panorama nicht wahr.

Somit sinnlos.

Also lümmelt man sich neben knapp 50 weiteren Zusehern, darunter auch der „Jäger der verlorenen Scheiße“ himself, Gayson Stanley.

Aber tatsächlich war es hier gar nicht scheiße, denn bei milden Sommertemperaturen verfolgt man im goldgelben Licht der sich langsam senkenden Sonne ein recht munteres Spielchen, in dem der USC Paloma (Uhlenhorster Sportclub)  fast noch eine vermeintlich sichere 3:0-Führung verspielte und rund 30 Minuten der zweiten Halbzeit ausschließlich mit einem Schiedsrichter statt mit zwei zusätzlichen Linienrichtern weitergespielt wurde.

Der Grund: Einer der Linienrichter hatte sich den Kopf mit einem Spieler zusammengestoßen und musste locker zehn Minuten behandelt werden, ehe er sich mit dröhnendem Schädel „arbeitsunfähig“ meldete.

Irgendwelche mir bis dato unbekannten Regularien besagen aber offenbar, dass man nicht mit nur einem Linienrichter weiterspielen darf, dafür aber mit nur einem Schiedsrichter.

So war es dann hier jedenfalls.

Ok, wieder was gelernt und nach Abpfiff direkt auf den Heimweg gemacht, während gleichzeitig eine Rave-Demo gegen Gentrifizierung und für alternative Freiräume durch die Straßen St. Paulis rollt und mich aufgrund gesperrter Straßen einige Knicks fahren lässt, ehe mich die Autobahn  wieder hat.