11.09.2022
Stade Communal de Jette
Tweede Klasse ACFF
Etwa 45 Minuten braucht es von Antwerpen nach Brüssel und
obwohl der Ground von „Royal Scup Dieleghem Jette“ westlich des Zentrums
in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Expogeländes (Atomium und so) liegt, fahre
ich plötzlich einige 100 Meter durch die Umweltzone, die man ohne Gebühr nur
mit ganz sauberen Fahrzeugen befahren darf, aber ganz sicher nicht mit meinem
Stinke-Diesel (ist mir später in Antwerpen auch nochmal passiert). Ob das
irgendwo in einer Kontrollstelle erkannt wurde oder ob da jetzt in ein paar
Wochen noch ein saftiges Bußgeldschreiben reinflattert, ich hab keine
Ahnung.
Wer da Erfahrungswerte hat, gerne mal per E-Mail melden. Würde
mich ja schon interessieren.
Während in Antwerpen noch Niederländisch die vorherrschende
Sprache ist, wird hier in der Hauptstadt vornehmlich Französisch gesprochen und
so wird mir das Eintrittsdokument zum Wert von 10,-€ stilecht von einem knapp
80-jährigen Monsieur im Anzug verkauft und meinem Besuch mit einem freundlichen
„Merci“ Anerkennung gezollt.
Der RSD Jette (gesprochen: Dschett) trägt seine Heimspiele im
Stade Communal de Jette aus, welches ebenfalls im Jahre 1958 im Zuge der Expo
erbaut wurde und natürlich auch als sog. Groundperle bezeichnet werden kann.
Zwar ist auch hier -
ähnlich wie beim Spiel zuvor –nur eine der 4 möglichen Seiten ausgebaut, diese
aber dafür umso schicker. Hochgezogene Stehränge mit alten rostigen und
verbogenen Wellenbrechern im stetigen Kampf gegen das unermüdlich wuchernde
Unkraut, dazu eine kleine überdachte Sitzplatztribüne versprühen eine Menge
Oldschool-Charme.
Das
großzügige und einigermaßen schicke Vereinsheim rundet
das Ambiente ab und wem das reichlich limitierte Gekicke hier nicht
zusagt, der
kann hier seine Sinne mit Jupiler oder Leffe-Pivo trüben. Eine
aktive Fanszene findet man hier erwartungsgemäß nicht,
sieht man mal von der vielleicht fünfköpfigen Ansammlung an
Trikotträgern ab,
von der eine weibliche Person gelegentlich eine große Pauke
malträtiert,
während die anderen einen zackigen „Jette, Jette,
Jette“-Chant von sich geben.
Kleiner Tipp: Auch der angrenzende B-Platz ist einen kurzen Besuch wert,
denn auch hier findet der Liebhaber des Gammels verrostete Wellenbrecher und
brüchige Stufen.
Kurzweiliger Besuch. Nach Abpfiff dann aber wieder weg und auf zum letzten Kick der Tour.