Kapfenberger SV – FC Blau-Weiß Linz 2:2
06.08.2012
Franz-Fekete-Stadion
Erste Liga
Zuschauer: 1.130 (ca.
60)
Nach geruhsamer Nacht
kroch ich irgendwann um 8 Uhr morgens topfit aus meinem Zelt. Die Sonne schien
bereits und so stand einem weiteren schönen Tag nichts im Wege.
Heute konnte es
gemächlich angegangen werden und so wurde nach einer Dusche zunächst beim benachbarten
Hofer, was ja das österreichische Äquivalent zum Aldi ist, mein Frühstück
geordert. Als dieses vertilgt war, war immer noch genügend Zeit, denn
schließlich wurde erst um 18:30 Uhr im etwa 130 Kilometer südlich von Wien
gelegenen Kapfenberg zum Zweitligakick gebeten.
Wien bietet ja
natürlich genug Möglichkeiten sich die Zeit zu vertreiben, aber alles, was mich
- abseits des Fußballs- hier so interessiert habe ich bei einem der vorherigen
Aufenthalte schon gesehen und außerdem war ich viel zu faul irgendwo
hinzufahren. Also die restlichen Stunden damit verbracht zu lesen, Mitfahrer
bei Mitfahrgelegenheit zu koordinieren oder sinnlos über den Campingplatz zu
spazieren.
Gegen 16 Uhr dann aber mal los gen Steiermark.
Auf dem Wiener Ring
recht viel Betrieb, aber nachdem man den " Speckgürtel" der
Hauptstadt verlassen hat, ist auch hier mit KroneHits im Radio entspanntes Fahren
angesagt. Im schönen Kapfenberg angekommen weisen einem statt Ordner
Polizisten höchstpersönlich den Weg zum Parkplatz. Endlich mal ne nützliche
Funktion, hehe.
Also mal rein ins
Stadion, von dessen Aussehen ich bislang keine Ahnung hatte und ich es eh seit
einiger Zeit vermeide mir von unbekannten Grounds vorab Bilder im Netz oder
sonstwo anzusehen. Das fördert nämlich den " Aha- Effekt" beim
tatsächlichen Stadionbesuch ganz enorm. Dieser Aha-Effekt kam auch hier und
heute zustande, denn das Franz-Fekete-Stadion (benannt nach dem Ehrenbürger der
Stadt und Bürgermeister von 1967-1987) ist schon von seiner Lage her ganz
sehenswert. Im Hintergrund türmen sich zwei von Tannen bewachsene Berge oder
besser Anhöhen und die beiden überdachten Tribünen auf den Geraden sind schön
in Vereinsfarben gehalten. Dazu kommen die recht wuchtigen, gebogenen
Flutlichtmasten.
Für den
unwahrscheinlichen Fall, dass hier mal ausverkauft sein sollte, kann sich der
clevere Fußballfreund auch in das unmittelbar an das Stadion angrenzende, ja
quasi integrierte Sporthotel einmieten und hat so von einigen Zimmern aus
einwandfreien Blick aufs Spielfeld. Dachte zuerst kurz es handle sich hierbei
um einen Puff, denn aus einem der Fenster lehnte ein Girl mit pinkem Top und
mächtigem Vorbau heraus. War dann abert doch wohl nur ein ganz normaler
Hotelgast.
Naja, zurück zum Thema.
Kapfenberg hat auch ein gutes Dutzend aktiver Fans, welche allem Anschein nach
in den Fanclubs „Wilde Falken“ oder auch
„Die grauen Falken“ organisiert sind. Gesangliches Highlight war
sicherlich ein zünftiges „Schiri, du Zigeuner!“.
Der KSV selbst wird auch
als " Die Falken" bezeichnet und trägt eben dieses Tier im
Vereinswappen. Etwas mehr war mir im Voraus die Fanszene des mittlerweile von
Thomas von Heesens trainierten Teams von Blau Weiß Linz bekannt, die ja ab und
an auch mit Randale auf sich aufmerksam macht. Naja, mehr als 60 Leute, die
verteilt im Gästebereich rumstanden und hier und da mal ein "Ole-Ole-Liedchen"
trällerten, mehr wars dann heute nicht.
Nun, Montagabend, 18:30
Anstoß bei gut 300 km Anreise. Das kann man ja gar nicht richtig beurteilen.
Dafür war zumindest das Spiel ein ganz munteres. Kapfenberg geht 1:0 in
Führung, verspielt diese aber und liegt zur 74. Minute mit 1:2 hinten. Eine
Minute vor Schluss gelingt dann wenigstens noch der Ausgleich für die
aufopferungsvoll kämpfenden Kapfenberger durch den Spieler mit dem
urösterreichischen Namen Hirschhofer.
Nach Abpfiff ins Auto und zurück gen Vienna.