MKS Korona Kielce  - WKS Slask Wroclaw  3:0

03.11.2017

Arena Kielce

Ekstraklasa

Zuschauer: 8.147 (217 Gäste)

 

 

Während es für Jan recht früh wieder aus den Federn ging, da er den ersten Flieger nach Berlin nahm, um von dort ins schöne Emsland durchzustarten, konnte ich verhältnismäßig auspennen, da es für mich um Punkt 11 weiter ging in den polnischen Kohlenpott.

Der ja früh feststehende Rahmenspielplan (der allerdings auch gerne mal eine Woche vorher noch durcheinandergewirbelt wird, zumindest ab 2. Liga abwärts) versprach einige gute Partien und letztlich kam die finale Terminierung mir dann auch ganz gelegen.

Am Airport Katowice schnell und problemlos den Mietwagen abgeholt und ab durch die hereinbrechende Dunkelheit in Richtung westlich von Katowice gelegene 200.000 Einwohner Stadt Kielce, wo der Auftakt der kleinen Polen-Tour stattfinden sollte.

Über nicht vorhandene Autobahnen, dafür aber reichlich vorhandene Baustellen, zog sich der Verkehr elendig und das ursprünglich komfortable Zeitpolsterschmolz dahin, wie Oldenburgs Tabellenführung in der Saison 2015/2016.

Ich hasse ja kaum etwas mehr als unter Zeitdruck hinterm Steuer zu sitzen und so wurde erst 20 Minuten vor Anstoß rasant ins Parkhaus des unweit vom Stadion gelegenen Hotels gebrettert, ehe unter verwunderten Augen der süßen Rezeptions-Bachstelze ein sichtlich gehetzter Gast um Zimmerzutritt bat, nur um eine Minute später rennend das Gebäude wieder zu verlassen.

Letztlich rollte der Ball dennoch bereits sechs Minuten als ich meinen schönen Po auf die Sitzschale in der unspektakulären, weil relativ modernen und trotzdem zugigen Arena platzierte.

Verpasst hatte ich gottlob noch nix, denn es stand noch 0:0 und der vielleicht 300 Mann starke Haufen von Kielce wartete auch auf mich, um dann zu typisch polnischen Gesängen ein kleines Fahnenmeer zu zeigen.

Nix Besonderes und das obwohl die Szene in Kielce angeblich mit zu den Kreativsten in ganz Polen gehören soll, aber man muss und kann ja nicht jedes Spiel abliefern.

Dafür war’s gesanglich ganz in Ordnung, zum Ende hin sogar ganz gut, denn auch spielerisch lief es optimal.

Interessant vielleicht noch, dass es in Kielce noch eine weitere Ultraszene gibt bzw. eher gab und zwar die des Handballvereins Iskra Kielce, wobei das Verhältnis zueinander als entspannt gilt.

Im Gästeblock hatten sich heute 217 Gäste eingefunden, darunter 4 Mal Motor Lublin und 1 Mal Lechia Gdansk, das ganze hinter ner schönen „WKS Śląsk w Delegacji“- Zaunfahnen.

Für die Anstoßzeit von 18:00 Uhr aufm Freitag und die nicht ganz geringe Distanz schon ganz ok.

Supporttechnisch blieb man allerdings bis auf ein paar kurze Gesänge blass.

Kielce siegte verdient mit 3:0 und schob sich damit zumindest für eine Nacht auf den zweiten Tabellenplatz. Nach dem Spiel die paar Meter zurück ins Hotel, wo noch bisschen gelesen und paar Döschen Tyskie vertilgt wurden bis irgendwann gepennt wurde…