CD Leganes – RCD Espanyol Barcelona 0:1
16.04.2017
Estadio Municipal de Butarque
Primera Division (La Liga)
Zuschauer:
9.127 (ca. 120 Gäste)
Am nächsten Ostersonntagmorgen
sprengte ich dann nach dem Frühstück den Reigen der Turteltäubchen und setzte
mich in den südwestlich von Madrid gelegenen Vorort Leganes ab, wo seit dieser
Saison ebenfalls erstklassig gekickt wird und das Team sich keinesfalls
aussichtslos gegen den drohenden Wiederabstieg wehrt.
Nach Verlassen
der Haltestelle sind es etwa zehn Gehminuten zum Estadio und allein die Anzahl
derer, die mit Trikot und Schal in Richtung Stadion gingen, ließ auf eine
ordentliche Kulisse schließen.
Das Risiko,
dass es voll werden könnte, hatte ich irgendwie ausgeblendet und so habe ich am
Stadion angekommen auch irgendwie keine
geöffneten Kassenhäuschen erspähen können, wenngleich ich auch nicht das ganze Areal
dafür umrundet habe. Warum auch, denn ein spanischer Mokel hat noch ein Ticket
übrig und übereignet es mir zum Originalpreis von 15 Euro. Gracias, muy bien.
Also mal
rein in das wie angedeutet fast vollständig gefüllte schöne Stadion, um auf dem
Anstoß um 12 Uhr zu warten. Perfekte Zeit eigentlich. Man(n) kann sich bereits
zum Mittag schön volllaufen lassen und sitzt trotz besuchtem Spiel pünktlich um
15 Uhr wieder bei Oma aufm Sofa.
Andererseits
ist's mit dem Volllaufen lassen gar nicht so leicht, denn im Stadion wird allenfalls
alkoholfreies Bier ausgeschenkt. Bei Atlético tags zuvor gab es wenigstens so etwas
wie Radler, wenngleich der Geschmack von Bier wohl nur mit ganz viel gutem
Willen herauszuschmecken war. Für den gepflegten Stadionsuff sollte es als
weiterhin eher nach Tschechien gehen.
Vielleicht war
dieser Verzicht aber auch heute sogar besser, denn die Sonne knallte schon
recht ordentlich und hätte ich mich vorab nicht vorschriftsgemäß eingecremt, es
wäre in einem wahren Sonnenbrand Fiasko geendet.
Nun also aber
mal zum Spiel bzw. den Geschehnissen auf den Rängen.
Leganes hat einen kleinen, gut aufgelegten Stimmungshaufen von vielleicht so 50 Aktiven schräg hinterm Tor und positiv überrascht war ich zudem dadurch, dass etwa 100 Anhänger des „kleinen“ Clubs aus Barcelona mitgereist waren. Hören konnte ich von denen aufgrund der Entfernung zwar nix, aber von einem Teil des Haufens gab es ständig Bewegung, von daher soll es wohl ok gewesen sein.
Auf dem
Pitch lief es dann für Leganes am Ende sehr brutal, aber so kann Fußball halt
manchmal sein. Grundsätzlich machte das Team ein gutes Spiel mit viel Einsatz
und Leidenschaft, spielte sich zahlreiche Chancen heraus, schaffte es in letzter
Konsequenz allerdings nicht, den Ball irgendwie ins Tor zu bugsieren. Sowas
rächt sich gewissen Fußballweisheiten zufolge ja gerne mal und so war es
Espanyols Leo Baptisao, der nach einem Abspielfehler im Mittelfeld einen
gespielten Konter mit einem Lupfer über den Heimkeeper zum 0:1 Endstand
verwertet; in der 92. Minute wohlgemerkt.
Da tat auch
mir das Heimteam trotz grundsätzlicher Neutralität etwas leid.
Nach dem Spiel also wieder ab in Zentrum zu den anderen und nach einem Ostermontag in der Hauptstadt, ging es am Dienstag wieder zurück ins kalte Deutschland.