FC Arminia 03 Ludwigshafen – SV Alemannia Waldalgesheim 0:0

27.04.2024

Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar

Südweststadion

Zuschauer: 178

 

Eigentlich hätte ich ja mal wieder Bock auf den Besuch eines richtig stimmungsvollen Spiels mit zwei vollen Fanblöcken, irgendwie fehlte mir aber an diesem Wochenende so der richtige Plan und ich wusste eigentlich selbst nicht, was ich wollte.

So fiel die Entscheidung dann gänzlich anders aus, denn volle Fanblöcke sind im Südweststadion zu Ludwigshafen sicherlich nicht zu finden. Wie auch, wenn dreiviertel des Stadions wegen akuter Baufälligkeit gesperrt sind.

Die offiziell 178 anwesenden Zuschauer passen jedenfalls bequem auf die überdachte Sitzplatz-Haupttribüne dieses altehrwürdigen Stadions und fühlen sich schon für Spielbeginn gut belustigt, da der Stadionsprecher arge Probleme hat, seine üblichen Durchsagen zu machen, welche er aufgrund der leicht defekten Lautsprecheranlage mehrmals neu beginnen muss.

1940 erbaut trug die Sportstätte einige Jahre den Namen des Scheitelmanns aus Braunau am Inn, ehe sie in den Wirren des Krieges vollständig zerstört und anschließend aus Trümmerteilen der Stadt Mannheim, welche ja auf der anderen Seite des Rheins liegt, wieder aufgebaut und 1950 neu eröffnet wurde.

Der Besucherrekord datiert auf das Jahr 1952 als im Endspiel um die deutsche Meisterschaft zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Saarbrücken 83.000 Zuschauer hier Platz gefunden haben sollen.

In den Folgejahren diente der Ground vielen Vereinen als temporäre Heimat. Kaiserslautern wich für einige Spiele hierher aus, als der Betzenberg umgebaut wurde. Waldhof Mannheim trug in Ermangelung eines bundesligatauglichen Stadions zwischen 1983 und 1989 hier mehr als 100 Spiele aus und von 2005-2009 fand der Stadtteilclub FSV Oggersheim hier eine Heimat.

Ebenso diente die Stätte als Austragungsort zahlreicher Konzerte; so beschallten Künstler/Bands wie Michael Jackson, Metallica, Elton John, Iron Maiden usw. hier in der Vergangenheit das Südwestdeutsche Publikum.

Heute herrscht allerdings relative Tristesse beim unspektakulären 0:0 im Abstiegskampf zwischen den Oberligisten Arminia Ludwigshafen und Alemannia Waldalgesheim, welche gut passt zum gesamten Stadtbild, welches sich mir während eines Spazierganges durch die BASF-Stadt vor und nach dem Spiel auftut. Viele Bausünden, viel Beton, der Rhein sorgt zumindest für einen kleinen Touch Lebensqualität, ansonsten alles andere als ein blühender Zukunftsort. Gut, dass ich hier nicht wohnen muss.