Lüneburger SK Hansa – Altona 93 1:1
01.05.2022
Regionalliga Nord (Abstiegsrunde)
Jahnstadion Neetze
Zuschauer: 600 (ca. 60 Gäste)
Ein weiterer weißer Stadion-Fleck sollte an diesem
ereignislosen Sonntag von der Landkarte verschwinden, Gerrit und Blaubacke
hatten die Ehre, in meinem Rennford Platz nehmen zu dürfen.
Der Lüneburger SK ist kein Unbekannter, mit dem SVM kreuzte
man in der Vergangenheit öfters sportlich die Klingen. Zunächst im
altehrwürdigen und mittlerweile leider dem Erdboden gleichgemachten
Wilschenbruch-Stadion, später dann etwas außerhalb der Hansestadt im Dörfchen
Bardowick. Seit einiger Zeit hat man nun im rund 10 km von Lüneburg entfernten
Neetze eine neue temporäre Heimat gefunden, der Begriff Provinz sollte noch
durch das Attribut „tiefe“ ergänzt werden, dann passt es ganz gut. Nördlich,
südlich, westlichen und östlich des Stadions befindet sich eigentlich nichts
außer karge Landschaft, nichtsdestotrotz ist das Jahnstadion zu Neetze eine
ganz schmucke Anlage, in der mir bzw. uns das Fußballschauen heute ganz gut
gefiel. Ganz nebenbei ist’s die eigentliche Heimat des TuS Neetze (Bezirksliga
Lüneburg, aktuell Tabellenführer).
Die paar Stufen auf den Geraden sowie ein prachtvoller
Erdwall in dem einen Hintertorbereich führen dazu, dass man etwas oberhalb des
Spielfeldes steht und dennoch aufgrund der Kompaktheit der Anlage sehr nah am
Spielgeschehen ist. Dazu war bei ganz solidem Wetter die Hütte heute zu diesem
Spiel der Abstiegsrunde der Regionalliga Nord, in der darüber entschieden wird,
wer in der kommenden Saison in der dann wieder eingleisigen Regio Nord
mitspielen darf, ganz gut gefüllt.
Für beide Clubs sieht es derzeit nicht gut aus, denn nach
derzeitigem Tabellenstand wären beide nicht dabei, was ich für beide Vereine
sehr schade fände, da ich beide durchaus sympathisch finde.
Beim LSK merkt man, dass es hier eine ganze Reihe an Menschen
gibt, die für den Verein leben. Sei es der überaus humorvolle und eloquente Stadionsprecher,
der Vater mit Trikot und Schal, der seinen vielleicht vierjährigen Sohn im
ebengleiches Outfit steckt oder die paar „Aktiven“, die hier mit gelegentlichen
Schlachtrufen für etwas Atmosphäre sorgen. Das Catering ist anständig, die
Pommes wird oldschool in einer Tüte serviert, die Bratwurst machte einen
optisch soliden Eindruck, ohne getestet worden zu sein, lediglich bei der
Bierauswahl müsste man (mit einer regionalen Sorte) etwas nachbessern, denn
einzig und alleine im Programm waren Krombacher Pils, Radler und Alkoholfrei.
Das geht besser!
Der Gegner - Altona 93 - sprüht natürlich nur so vor Tradition und
ist ja auch ein alter Weggefährte des SVM; zudem begleitet seit jeher ein stattliches
Grüppchen unterschiedlichster Couleur das Team zu Heim- und Auswärtsspielen.
Heute waren es so um die 60 Auswärtsfahrer, die den gar nicht sooo weiten Weg
aus Hamburg mit einem eigenen Bus angetreten waren. Top!
Das 1:1 hilft dabei irgendwie keinem so richtig, bleibt zu hoffen, dass beide Clubs in den verbleibenden Spielen noch die nötigen Punkte holen können, um zumindest viertklassig in die kommenden Spielzeit gehen zu können. Ich drücke die Daumen!