1. FC Magdeburg – SV Meppen 0:0
15.04.2012
Stadion Magdeburg
Regionalliga Nord
Zuschauer: 2.320 (ca.
150)
Auswärtsspiel beim
Europapokalsieger 1974, leider kamen auch hier nicht viel mehr als die 150
bekannten Nasen runter vorm Sofa, was mir aber eigentlich egal ist. Lieber mit
150 weitgehend bekannten Gesichtern als mit 500 Vollidioten. Ein ursprünglich
angedachter Sonderzug musste aus Kostengründen abgesagt werden, also wurden
kurzfristig zwei Busse (ein 30er und ein 50er) geordert, im ersten von beiden
nahm auch ich Platz.
Abfahrt Sonntagmorgen
um kurz vor 6. Ein Teil der Besatzung machte die Nacht im Meppener
Bermudadreieck direkt durch und so landeten mitten in der Nacht aktuelle
Mobfotos auf meinem Handy :-).
Am geplanten Treffpunkt
am Bahnhof sammelte sich so zur Abfahrt eine recht illustre Reisegruppe unterschiedlicher
Typen und nach einer legendären Eröffnungsrede (5 Minuten lang und auf
sächsisch) des heutigen Mobführers setzte sich der Tross in Bewegung. Ohne
besondere Vorkommnisse erreichte man die Tore Magdeburgs und traf sich dort mit
der zweiten Busbesetzung, um gemeinsam den Rest zu bewältigen. Leider (oder zum
Glück?) hatte man von nun an auch die Grünen an den Hacken, denn dass hier die
Uhren etwas anders ticken als in Ottersberg, Cloppenburg und Co., wird
spätestens an den vielen Hooligan-Graffitis im Stadtgebiet deutlich. Dass
hinter diesen Malereien auch etwas dahinter steckt und nicht wie so oft Gepose
ist, konnte man an diesem Tag gleich mehrmals erahnen bzw. betrachten und im Endeffekt
ist man wohl ähnlich wie schon im Hinspiel ein, zwei Mal knapp daran
vorbeigeschrammt, nicht komplett auseinandergenommen zu werden.
Aber gut, Magdeburg
spielt was das angeht Bundesliga, während wir nur ein kleiner Regionalligist
sind....
Nun denn, letztendlich machten sich ca. 150 Meppener im Gästeblock breit, denen
sich keine Chance bot, zumindest stimmungstechnisch zum Duell zu bitten. Der
Grund: Magdeburgs Szene entschloss sich heute kollektiv zum Boykott, zeigte lediglich
zum Einlaufen ein Spruchband zu Ehren eines verstorbenen Mitglieds aus der
Fanszene und verließ anschließend geschlossen das Stadion.
Mehr als verständlich nach den katastrophalen sportlichen Leistungen der
letzten Zeit und der völlig inkompetenten Vereinsführung.
Stimmung somit einzig und allein aus dem Awayblock. Diese soweit ganz passabel.
Zwar hier und da mal ein Durchhänger (bei
dem Gegraupel auf dem Platz kein Wunder) aber teilweise knallte es auch schön
laut durchs Eck. Etwas Pyro bzw. Rauch gabs als Zugabe obendrein, leider auch
mit ein paar Personalienaufnahmen. Ist halt immer gewagt, in so einem kleinen Mob
zu zündeln.
Nach dem torlosen Remis zeigte sich ein halbes Dutzend Magdeburger am
Rande des Gästeparkplatzes. Eher halbherziges Entgegenlaufen von ca. 20 Gästen
aber Cops natürlich auf Zack und ne Kette gezogen. Ansonsten nichts mehr los,
rein in den Bus und Füße stillhalten. Zu melden hat man hier eh nix. Unter
Begleitung von fünf Bullis mit Blaulicht raus aus der Stadt und das mit nem
utopisch langem Umweg, sodass man mehr als 20 km östlich von MD wieder auf die
A2 geschickt wurde. Was soll denn der Unfug?
Die Polizei meinte es
aber besonders gut mit uns und begleitete die zwei Busse bis zum ehemaligen
Grenzübergang bei Helmstedt. Zwei Bullis vorne, drei hinten, alle mit Blaulicht.
Unter den verwunderten Blicken der vorbeifahrenden meist polnischen Mitbürger
kam man sich ein wenig wie Hannibal Lector im Gefangenentransport vor.
Irgendwann wars der Begleitung dann aber auch zu blöde und man durfte alleine den restlichen Heimweg zurücklegen. Hier dann keine besonderen Vorkommnisse mehr, sodass man gegen 21 h wieder zu Hause war.