Inter Monheim – BV Bergisch Neukirchen   1:3

26.05.2024

Heinrich-Häck-Stadion

Kreisliga A Solingen

Zuschauer: 50 (ca. 10 Gäste)

 

 

Mindestens eine 64.000,- €-Frage bei Günther Jauch:

Welcher Baum war 2013 „Baum des Jahres“?

Die Esskastanie!

Und welcher 2016? Na, die Winterlinde natürlich.

Solche und andere Dinge lernt man, wenn man wie ich an diesem Sonntagmorgen die A4 aus Belgien kommend in Richtung Köln fährt.

Die Allee „Baum des Jahres“ nennt sich dieser Autobahnabschnitt, auf dem 2014 für jedes Jahr zwischen 1985 und 2014 je fünf Exemplare des entsprechenden Baum des Jahres gepflanzt und mit großen Schildern gekennzeichnet wurde.

Der eigentlich gut gemeinte Ansatz, etwas für die Natur zu tun und die Monotonie des Autobahnabschnittes zu durchbrechen, erwies sich allerdings recht schnell als „Schildbürger-Idee“, denn zahlreiche Arten waren gar nicht für einen Standort entlang der Autobahn gemacht, weil sie zum  Beispiel viel besser auf sumpfig-feuchten Untergründen von Flussläufen usw. gedeihen. Spätestens der Hitzesommer 2018 machte zahleichen Bäumchen den Garaus. Und so ist die „Baum des Jahres-Allee“ mehr Steuergrab als ökologische Glanzleistung.

Schade drum.

Ich bin jedenfalls nach geruhsamer Nacht in meinem belgischen Domizil auf dem Rückweg in die Heimat, allerdings nicht ohne noch ein Spiel um 12 Uhr und um 16 Uhr mitzunehmen.

Etappenziel war somit das Städtchen Monheim am Rhein (43.000 Einwohner), wo zur besten Mittagszeit etwas Kreisliga gebolzt werden sollte. Der Teil der Stadt, in dem das Heinrich-Häck-Stadion steht, gehört augenscheinlich nicht zu dem sozial stärksten der Stadt.

Subtile Wohlblocks aus den 1960er- und 70er-Jahren prägen die Szenerie, die Parkplatzsituation ist einigermaßen beschissen, ganz klischeemäßig lungert ein sonnenbankgebräunter Atze in Amstaff-Jogginghose und riesigem Staffordshire-Terrier an der Leine in nem Hauseingang rum, die Gegend ist deutlich multikulti und in unmittelbarer Nähe befindet sich eine Moschee im Bau.

So ist auch der gastgebende Verein nicht italienisch geprägt, wie es man aufgrund der Namensgebung vermuten könnte, sondern türkisch.

Demzufolge gibt es hier zum Beispiel auch eine lecker aussehende Köfte statt Bratwurst, welche ich mir aber aufgrund der frühen Mittagszeit noch nicht gönne.

Bei freiem Eintritt und sommerlichen Temperaturen verfolgen rund 50 Personen das Spielchen zwischen dem Tabellendritten und Tabellenzweiten auf dieser unspektakulären Anlage mit Polytan-Kunstrasengeläuf, welches das Gastteam aus Bergisch Neukirchen mit 3:1 für sich entscheiden kann.

Weiter geht’s nordwärts.