AC Monza – AS Roma 1:4
02.03.2024
Stadion
Serie A
Zuschauer: 14.188 (ca. 2.000 Gäste)
Von Brescia nach Monza ist’s etwa eine
Autostunde.
Bisschen nervig zwar, dass man dafür Maut zahlen
muss, aber für mautfreie Landstraßen hatte ich keine Zeit. Mit irgendwas um 3
Euro dann aber auch erträglich.
In der Formel 1-Stadt angekommen, war die
Parkplatzsituation desolat. Zwar gibt’s am Stadion ein, zwei größere Flächen,
hier herrschte aber schon jetzt knapp eine Stunde vor dem Spiel ein ziemliches Anfahrtchaos
und ich konnte mir in etwa ausmalen, wie gut oder besser schlecht man hier nach
Spielende wegkommen wird.
Vermutlich so halblegal konnte ich die Raubkatze
dann hinter einer Tankstelle parken, Fußweg zum Ground ca. 10 Minuten. Das geht.
Der AC Monza war mit bis dato ein recht
unsympathischer Verein. Irgendwie gar kein Profil, mit dem mittlerweile
verstorbenen Silvio Berlusconi seit 2018 einen unseriös-schmierigen
Clubbesitzer, der den Verein mit viel Geld und Transfers wie die von so Vögeln
wie Kevin-Prince Boateng und Mario Balotelli in die Serie A hievte. Hinzu kommt
noch eine unverschämte Ticketpreis-Politik.
Die Hintertorseiten waren über Vivaticket.it gar
nicht zum Kauf verfügbar, da ohnehin Heim- bzw. Gästebereich.
Tickets auf der überdachten Haupttribüne lagen
bei knapp über 100 Euro!! Die Gegengerade besteht aus einem kleinen Unterrang
(ebenfalls 100 Euro plus), der Oberrang, auf dem man schonungslos Wind und
Wetter ausgesetzt ist, 60 Euro. Je, geht es euch noch gut?
Das ist wirklich schon ne satte Hausnummer und
mehr als grenzwertig. Ich hatte Glück und konnte über ne Facebook-Gruppe vorab
ein Ticket für 30 Euro ergattern und war so einigermaßen zufrieden.
Das Stadionerlebnis selbst war dann deutlich
besser als ich in meiner negativen Grundhaltung erwartet hatte.
Der Gästesektor sehr gut gefüllt. Schönes Bild,
denn ohnehin mag ich die Farbgebung der Roma. Zusätzlich konstant viele
Schwenker der relevanten Gruppen in der Luft und insgesamt ganz guter Support,
glaube ich. Denn so ganz viel kam durch meine Nähe zum Heimblock nicht an.
Denn was war das? Ich mochte meinen Ohren ja kaum
trauen. Monzas „Curva Davide Pieri“ extrem gut aufgelegt.
Viele Gesänge mit echtem Ohrwurmcharakter, mein
Fuß, ach was, mein ganzes Bein wippte nicht selten im Takt mit.
Gut und gerne eine Handvoll unbekannter Melodien,
selbst auf die Melodie von „Oh Tannenbaum“ wurde was gesungen.
Also abgesehen davon fand ich das hier richtig
stark. Hut ab, hatte ich so nie und nimmer erwartet.
Ja, ich bin ein sehr zufriedener Mann.
Und was für einer. Gab es beim Nachmittagsspiel
schon sechs Tore, so waren es hier derer fünf und Monza hatte eigentlich kaum
eine Chance gegen die Offensive der Roma, wo sich Sturm-Büffel Romelu Lukaku
ein ums andere Mal gefährlich vors Tor tankte, zwei Treffer vorbereitete und
einen selbst schoss.
So war ich wie gesagt sehr zufrieden mit dem Tagesprogramm und flog nach geruhsamer, aber recht kurzer Nacht am nächsten Tag wieder nach Hause.