SV Wacker
Obercastrop – TuS Hannibal 1:0
09.07.2025
Erin-Kampfbahn
Testspiel
Zuschauer: ca.
100
Nicht viel los
in diesen Wochen, denn es ist die Zeit nach der Saison, aber zum Glück auch die
Zeit vor der Saison und diese wird logischerweise genutzt, um sich
vorzubereiten. Also nicht von mir, aber von einem ganzen Füllhorn an Mannschaften
aus Nah und Fern. Neben recht viel Sportplatz-Gegammel und unattraktiven
Partien stach dann zumindest die Paarung SV Wacker Obercastrop gegen den FC
Hannibal in der Erin-Kampfbahn ins Auge. Klingt nach einen guten Abend im
Herzen des Ruhrgebietes.
Das fand auch
der Dennis so und so gings nach obligatorischem Treff in Geeescher gemeinsam in
dessen Auto gen Ziel. Die Zeche Erin ist kaum verwunderlich namensgebend für
den heute besuchten Ground. Der wenig westfälisch klingende Name „Erin“ rührt
allerdings daher, dass der
irische Bergbauunternehmer William T. Mulvany 1858 mehrere Grubenfeldbesitztümer
im Gebiet von Castrop wirtschaftlich konsolidierte. Als Erinnerung an
seine Heimat erhielt das neue Grubenfeld den Namen der Göttin Erin, eine Form des
gälischen Namens Eire, der wiederum für Irland steht.
Obwohl bereits
1984 stillgelegt, ist der Förderturm heute noch stummer Zeuge der vergangenen Industrie-Kultur.
Und obwohl wir
Fördertürme geil finden, sind diese nicht Hauptgrund unserer kleinen Reise,
denn nur wenige Meter weiter gibt es für 4 Euro Einlassgebühr Zutritt zur
Kampfbahn mit feinstem Testspiel-Gerummsel.
Trübt der
Kunstrasen das Gesamtambiente etwas, so kann die Anlage doch bei diesem feinen
Sommerwetter insgesamt überzeugen. Auf der Geraden erhebt sich ein prächtiger
Graswall, der von einigen Holzbänken und Holztischen gesäumt wird. Mittig
erhält auf einer Art Tribünenkonstruktion das erlesene (Stamm)Publikum eine etwas
komfortablere Möglichkeit des Sitzens. Prächtige, im Hintergrund stehende, Ahorn-Bäume
spenden Schatten und sind zugleich ein charmanter Blickfang. Für ruhrpotttypische
Verpflegung in Form von Mantaplatte und Pils wird sowohl in der großzügigen Vereinsgaststätte
wie auch in einem herrlich charmant gefliestem Bierbüdchen gesorgt.
Und es gab
unverhofft sogar Prominenz, die sich da im Kader der Gastgeber befand. Einigermaßen
verwundert waren wir nämlich als Kevin Großkreutz im Trikot des SV Wacker
auflief. Das hatten wir nun so gar nicht auf dem Schirm, aber tatsächlich lässt
der 36-Jährige Weltmeister, Deutsche Meister und DFB-Pokalsieger hier seit
bereits einem Jahr seine Karriere ausklingen.
Nun denn. In
einer doch recht wilden Partie, in der der Heimtrainer die Rote Karte sah, sah
es lange nach einer Nullnummer aus, ehe in der 90 Minute Obercastrops Barini
doch noch auf 1:0 stellte.
Durchaus kurzweiliger Abend.