VfB Oldenburg – SV Meppen

23.09.2025

NFV-Pokal, 2. Runde

Stadion am Marschweg

Zuschauer: 5.343 (ca. 600 Gäste)

 

Auswärts beim VfB aus Oldenburg, 2. Runde Verbandspokal.

An einem Dienstag um 18:30 Uhr.

Zum Glück regnet es nicht.

 

Ich reise zum ersten Mal seit langer Zeit mal wieder im „Szene-Bus“ mit.

Viele junge Leute um mich herum, ein nicht geringer Teil ist mir recht unbekannt.

Aber man behandelt mich nett und zuvorkommend, dumme Witze über mein Alter bleiben weitgehend aus.

Hinter mir erzählen sich zwei, dass morgen in der Schule eine Spanisch-Klausur ansteht.

Ich bin vermutlich (und tatsächlich) der Älteste hier.

Selbst der Busfahrer scheint jünger zu sein.

Wenigstens ist eine Handvoll Gefährten dabei, die „annähernd“ mein Alter haben.

Zum Glück ist auch Franky da. Logisch, denn er hat mich schließlich hierzu überredet/animiert.

Ich liebe Franky!

Franky hat immer gute Laune und Bier dabei.

Alle lieben Franky!

Und zack, schon sind wir in Oldenburg.

So schlimm war’s gar nicht.

Dann wollen wir mal…..

Zwar liegt in dieser Saison der Fokus eindeutig auf der Liga, um im Idealfall als Meister automatisch in Liga 3 zu springen. Natürlich nimmt man aber auch den Pokal gerne mit und zudem ist dieses Spiel auch ein guter Gradmesser für die Standortbestimmung beider Teams, die die Tabelle anführen und daher sportlich auf Augenhöhe sind.

Den passenden Rahmen bietet eine ordentlich Kulisse im wenig gemütlichen Stadion am Marschweg. Bei uns gibt’s ne Art „Chaosintro“ mit etwas Pyro unterlegt, bei den Huntestädtlern irgendwas mit „Buchstaben über der Stadt“. Keine Ahnung. Hab’s im Nachgang kurz auf Bildern gesehen, fand’s aber so nichtssagend, dass ich’s schon wieder vergessen habe.

Dazu während der gesamten Spieldauer auf beiden Seiten immer etwas Pyro, sodass über den Abend verteilt gut Material durchgeht und dem ganzen Bumms hier so etwas wie eine passable Derbyatmo verleiht. Unser SVM nimmt von Beginn den Kampf an und spielt den Fußball, den er in diesem Jahr tatsächlich imstande ist zu spielen.

Deters und Wensing stellen bis zur Pause durch wunderschön herausgespielte Treffer auf 0:2 und ich töne in der Halbzeit großspurig „Das lassen wir uns nicht mehr nehmen“ herum. Großspurigkeit herrschte wohl auch in der Kabine vor, denn aus dieser kommt mein Verein völlig unkonzentriert und ermöglicht den Hausherren kurz nach Wiederanpfiff Treffer eins und zwei.

Alter, was für eine Scheiße hier mal wieder. Ich hasse Oldenburg so sehr!!

Wir berappeln uns zwar und halten gut dagegen, sodass es in die Verlängerung geht, in der es kurz bis vorm Elfmeterschießen weiter 2:2 steht.

Doch was ist das? Der Schiri pfeift indirekter Freistoß. Aus etwa 4 Metern Entfernung zum Tor. Fragende Gesichter wohin man auch schaut und keiner weiß so recht zu wissen, warum jetzt Freistoß.

Der Grund sickert erst so langsam durch. Unser Kapitän Jonas Fedl berührt den Ball beim Abstoß zwei Mal, was er eben nicht darf. Der Freistoß, den Oldenburgs Boccaccio easy in die Maschen hämmert, ist regelkonform zu zugegeben vom Schiriassistent gut gesehen, dennoch ist ein solches Ausscheiden natürlich völlig bitter. So ist am Ende jeder Emsländer hart enttäuscht und macht sich nach Abpfiff, begleitet von reichlich Spott und Häme, jedoch ohne besondere Ereignisse, auf den Heimweg.

Ich wieder im Bus. Immer noch der Älteste hier und an diesem Abend zusätzlich um Monate gealtert. In 5 Stunden wieder aufstehen.

We didn’t choose the hard life, the hard life chose us!

Danke an Blaubacke für die Bilder!