FC St. Pauli  - FC Ingolstadt   0:0

22.03.2014

Millerntor-Stadion

2. Bundesliga

Zuschauer: 28.301 (schwer zu schätzende 500 Gäste)

  

 

Da ich mit der Freundin das Wochenende eh in Hamburg verweilte, zwang sich der Besuch am Millerntor quasi auf.

Zu Gast bei einem Spielbesuch war ich hier ja nun schon so einige Male, aber das umgebaute Stadion wollte ich mir dann doch schon noch anschauen.
Um Karten hatte ich mich zwar nicht gekümmert, aber der Schwarzmarkt wird hier heute so offensiv betrieben, dass es kaum ein Problem darstellt. Kaum der U- Bahnstation „St.Pauli“ entstiegen, wedeln auch schon massenhaft irgendwelche Affen mit bündelweise Tickets herum. Sieht ja fast nach Käufermarkt aus und so ist ja schnell der Kaufpreis von dreisten 50 Euro je Ticket auf derer 30 und somit so ziemlich Normalpreis runtergehandelt.
Zur Ausgangslage: St. Pauli hat durchaus noch Chancen, den Sprung ins Oberhaus zu schaffen und hier und da wird schon laut über eine mögliche Relegation gegen den großen Stadtrivalen aus Stellingen philosophiert, wobei das sicherlich ein Traum bleibt, so schwach wie man sich heute präsentierte. Ein Spiel zum Einschlafen ganz ohne wirklich nennenswerte Torraumszenen. Da muss doch in einem Heimspiel gegen einen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel mehr kommen.

Immerhin gabs zu Spielbeginn eine ganz nette Fähnchenchoreo auf der Südtribüne und auch der Support         -meist allerdings nur getragen von Ultra Sankt Pauli - war dauerhaft passabel, wenngleich ich mir vom übrigen Publikum durchaus mehr Power gewünscht hatte, insbesondere bei gegebener sportlicher Lage. Nur „hip“ sein oder sich so fühlen, nur weil man nen Totenkopf auf seinem Pulli trägt, reicht halt nicht.

Unser Platz war direkt über den Gästen und zumindest war deren Block gut gefüllt, aber nur eine gute Handvoll Aktiver hatte Support im Sinn. Der Rest war halt eher passiver Natur, oftmals auch Familien, die das Spiel nutzten, um mal ein Wochenende in HH zu verbringen. Allgemein saßen in unserem Bereich recht viele Touris oder sonstiges Volk (ok, zugegebenermaßen waren wir ja auch nichts anderes als solche).

Vor uns zum Beispiel drei Briten und jeden Menge teils betrunkener Junggesellenabschiedsgruppen, die eher am Suff als am Spiel interessiert waren. Auch auf den anderen Tribünen lief hier und da mal einer im Eisbärkostüm oder als Mozart rum. Auch mal wieder ein Moment, in dem man eigentlich ganz froh ist, Anhänger eines kleinen, erfolglosen Vereins zu sein, der sich genau deshalb das ganz seltsame Publikum vom Hals hält.
Naja……. dafür konnten wenigstens die Bratwurst und das Bier qualitativ überzeugen, ehe man sich fast erlöst fühlte, als der Abpfiff ertönte.