SC Verl – Rot-Weiß Essen   3:0

28.03.2025

3. Liga

Sportclub Arena

Zuschauer: 4.449 (1.773 Gäste)

 

 

 

Nicht viel los an diesem Freitag, aber mein Verlangen nach etwas Livefußball war groß. So kam aufgrund der vergleichsweise kurzen Anfahrt unweigerlich die Drittligapartie SC Verl gegen RW Essen in mein Blickfeld und zack - war ich schließlich zwei Stunden vor Anpfiff im beschaulichen Städtchen Verl. Mein letzter Besuch liegt schließlich schon eine ganze Weile in der Vergangenheit. 

Kaum etwas deutete hier darauf hin, dass in etwa 120 Minuten knapp 2.000 Ruhrpottvandalen den Gästebereich bevölkern werden, lediglich ein paar Rotweiße der Klientel „Familienpublikum“ oder „gesetzteres Alter“ lassen sich im heimeligen „Verler Grillhaus“ nieder und genossen dort neben meiner Wenigkeit bei Speis und Trank das schöne Frühlingswetter.

Das kleine Stadion ist vom Ortskern in maximal 10 Fußminuten erreicht und für leicht happige 27 Euro bin ich befugt, auf der Gegengeraden frei herumzulaufen und mir meinen Sitzplatz quasi ebenso frei auszusuchen. Obwohl der SCV eine ganz solide Saison spielt, ist es hier erneut nicht ausverkauft, die Nähe zu Paderborn und insbesondere Bielefeld macht es schwer, hier eine breite Anhängerschaft aufzubauen.

So sind die Kontraste an diesem Flutlichtfreitag besonders hoch, denn während die kleine Fanschar des Heimteams hinter dem Tor doch arg überschaubar ist, so ballt sich im Gästeblock und den Eckbereichen der Geraden zahlenmäßig die geballte Ruhrpottpower. Der RWE hat sich unter Trainer Uwe Koschinat nach der Winterpause einigermaßen stabilisiert, muss aber weiter schauen, nicht doch noch in die Abstiegszone zu geraten, denn der Abstand zu dieser ist nun nicht gerade üppig.

Und auch an diesem Abend lief es alles andere als „üppig“ für den Deutschen Meister von 1955, denn Verls Berkan Taz stellt bereits vor der Pause durch einen Zweidrittel-Hattrick auf 2:0 und auch am 3:0, welches in der zweiten Halbzeit den Sack endgültig zuschnürte, verdiente sich dieser Teufelskerl einen Scorerpunkt.

So blieben nicht zuletzt aufgrund des Spielverlaufs stimmungstechnische Gänsehautmomente so zahlreich wie das Niveau bei „Love Island“.

Essens Liedgut ist nach wie vor ziemlicher Mainstream und wird mal versucht, ein neues Lied zu initiieren, so trällert der Ultrahaufen weitgehend alleine vor sich hin und wird sogar teilweise vom „Normalopublikum“ durch Errrrrrrrr-Weeeeeeee-Ehhhhhhhhhhh-Rufe lautstark unterbrochen.

Neben einer kurzen Supportunterbrechung aufgrund eines Sanitätereinsatzes im Gästeblock (gute Besserung von hier aus!!) war dann insbesondere zum Ende des Spiels hin gesanglich die Abneigung gegenüber der Polizei im Fokus. Offenbar hat man nach den Vorkommnissen beim Auswärtsspiel in Rostock so einigen Ärger mit der Staatsgewalt.

So war es dann kein besonders denkwürdiger, aber durchaus kurzweiliger Fußballabend, dessen eigentliches Highlight noch war, dass „Giesings bekannteste Plauze“ und Wiedenbrück-Trainer Sascha Mölders 90 Minuten lang direkt neben mir saß und für einige überraschte Whatsapp auf meinem Handy sorgte („Sach mal, bist du in Verl und sitzt Sascha Mölders neben dir? Ihr wart gerade 10 Sekunden in Nahaufnahme bei Magenta zu sehen“).

Wer also wissen will, wie ich aussehe….. Einfach nochmal die Wiederholung schauen, zu Beginn der zweiten Halbzeit sollten dann zwei echte Top-Lads für etwa 10 Sekunden zu sehen sein 😊

Viel Spaß dabei!

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