FC Volendam – Go Ahead Eagles Deventer 4:3
28.01.2018
Erste Division
Kras Stadion
Zuschauer: 3.301
(ca. 150 Gäste)
Normalerweise
wird in der zweithöchsten Klasse der Niederlande ja standardmäßig freitagabends
um 20 Uhr angestoßen, was zwar grundsätzlich ganz nett ist, die Verlegung der
heutigen Partie zwischen Volendam und Deventer auf Sonntag 14:30 Uhr aber
eindeutig planerisch besser passte.
Da kannste
halbwegs lange auspennen und bist pünktlich zum Tatort allemal wieder auf dem
heimischen Sofa. Das sahen auch Blaubacke und Junghopper Julian so und daher steuerte
ich meinen Ford mit den zwei groundgierigen Burschen an Bord einmal quer durchs
Käseland, ehe kurz hinter Amsterdam das Städtchen Volendam auftauchte.
Alles
quatsch, denn Voldendam ist nicht mal ein Städtchen, denn streng genommen nur
ein Ortsteil der Gemeine Voldendam-Edam (ja, die mit dem Käse) in der Provinz Nordholland.
Jedenfalls muss
es hier speziell im Sommer ganz nett sein, denn entlang einiger kleiner
Grachten bzw. Kanäle säumen sich die hollandtypischen kleinen Häuschen, hier
und da liegen ein paar Segelboote in froher Erwartung auf die kommende Saison
in kleinen Yachthäfen und das Meer bzw. die Metropole Amsterdam liegen nur
einen Steinwurf entfernt. Vielleicht tisch ich hier im Sommer nochmal mit der
Gemahlin an und mache einen auf romantischen Schöngeist, heute war aber Fußball
der Grund der Anwesenheit.
Das Stadion
mit dem eigentümlichen Namen Kras-Stadion (benannt nach einer in Voldendam
ansässigen Recyclingfirma) kommt nicht wirklich kras(s) daher (ich wurde von
Blaubacke gezwungen, dieses Wortspiel zu bringen), sondern gleicht eher
niederländischem Zweitligabumms, was ja grundsätzlich nicht schlecht, aber halt
auch nicht super individuell ist.
Reicht für
hiesige Verhältnisse aber natürlich in jedem Fall, zumal ne halbe Stunde vor
Anpfiff kaum was los war, es sich dann aber doch noch binnen kurzer Zeit ganz
ok füllte (obwohl ich die offizielle Zuschauerzahl für zu hoch erachte…).
Eine
wirkliche Fanszene findet man in Volendam eher nicht, sieht man mal von den
paar Kindern ab, die drei, vier hässliche „Zaunfahnen“ hinterm Tor aufhängen.
Zu nah liegt wohl Amsterdam, als dass sich hier ernsthaft irgendwas entwickeln
würde. Mit schon etwas mehr Anhang sind da traditionell die Adler aus Deventer
unterwegs, heute zum Beispiel mit ca. 150 Mann und Frau, wobei auch hier
stimmungstechnisch eher Sparflamme angesagt war.
Zum Glück
konnte das Spiel erwärmen, denn der kalte Wind, der durchs Stadion zog, trug
nicht gerade zum erhöhten Wohlfühlfaktor bei.
Kinder, was
freue ich mich schon wieder auf den Sommer. Es gibt doch kaum was Schöneres als
an einem lauen Sommerabend mit einem kühlen Bier in der Hand irgendwo zu sitzen
und dem Spiel der 22 Akteure beizuwohnen. Im Januar und Februar ist man aber
zumeist nicht böse, wenn nach 90 Minuten der Schlusspfiff ertönt, auch wenn wie
gesagt heute mit folgender Torfolge:
1:0
2:0
2:1
2:2
2:3
3:3
4:3
der
Unterhaltungswert doch recht hoch war.
Erst zwei
Spiele in diesem Jahr gesehen und der Kandidat für das torreichste Pflichtspiel
2018 steht bereits fest.
Verrückt, sowas!